Ruhe in Laos

Von der französischen Kolonialverwaltung Ende des 19. Jahrhunderts stammt der Satz: „Die Vietnamesen säen den Reis, die Kambodschaner ernten ihn, und die Laoten hören zu, wie er wächst.“

Das war gegenüber den Laoten nicht freundlich gemeint, aber in der heutigen Zeit könnte Laos den Satz genauso gut als Werbe-Slogan benutzen: Der große Vorteil von Laos ist die Ruhe und die Gelassenheit seiner Bewohner.

Ich bin seit drei Tagen in Laos, und weiß schon jetzt nicht mehr genau, wie ich eigentlich die vergangenen Wochen und Monate mit so viel Großstadt-Hektik, Verkehr und Lärm in Hanoi ausgehalten habe. Alles scheint plötzlich viel angenehmer. Die Sonne scheint, die Pagodenglocken bimmeln, der Himmel ist blau, und alles läuft ganz, ganz langsam.

Sogar der Verkehr. Ein für Südostasien sehr untypischer Verkehr. Niemand hupt. Niemand fährt schnell, selbst die Jugendlichen rasen kurioserweise nicht. Manchmal lassen einem Autos sogar den Vortritt. Mag sein, dass die besondere Touristen-Atmosphäre von Luang Prabang da etwas dazu beiträgt. In Hoi An ist man schließlich auch gemütlicher unterwegs, als in Hanoi.

Aber es ist ein Traum. Man möchte den ganzen Tag einfach nur dasitzen, und zuhören, wie das Gras wächst.

One Response to Ruhe in Laos

  1. yeuem says:

    Im ersten Moment hab etwas geschmunzelt, aber ich versteh schon was Du da meinst und vielleicht baue ich mir auch noch ein Haus in Laos auf mein alten Tage. Zumal Radio Laos noch immer kein deutschsprachigen Auslandsdienst hat.
    http://www.lnr.org.la/

    Aber heut hab ich Trauer – Gary Moore ist gestorben – mal wieder Einer weniger

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