Monthly Archives: Januar 2010

Bürokraten des Altertums

Im 15. Jahrhundert war es in Vietnam üblich, dass die Verwalter eines Landstriches entsprechend danach belohnt oder bestraft wurden, wie sehr sie bei den Bauern „beliebt“ waren. Die Beliebtheit wurde mit Hilfe von Statistiken gemessen: Verließen während der Amtszeit der jeweiligen Mandarine besonders viele Bauern die Region, dann regierte der Mandarin offenbar schlecht, und wurde nicht befördert. Wir lassen mal außer Acht, inwieweit dieses System konzeptionelle Schwächen gehabt haben musste, und lassen stattdessen einfach mal nur die Idee auf uns… (more…)

Sprachschwierigkeiten

Eine der wiederkehrenden Überraschungen für Touristen in Vietnam ist die Tatsache, dass die Leute selbst in den Hotels oft nur recht rudimentär Englisch sprechen. Anders gesagt, Vietnamesen, die gut Englisch sprechen, haben einen besseren Job, als im Hotel arbeiten zu müssen. Das betrifft selbst die höherklassigen Etablissements. Für alle Hanoier „Ausländer“ wiederum gilt: Man ist ja hier im Ausland, also sollte man auch ein wenig die Landessprache pflegen. Aus diesen beiden Gründen habe ich gestern die Frau an der Rezeption… (more…)

Durchblick

Wer schlecht sieht, kauft sich eine Brille. Denkt man. In Vietnam war das lange Zeit anders. In den 70er und 80er Jahren herrschte hier offenbar lange unter Eltern die fixe Idee vor: Wer eine Brille trägt, der schadet seinen Augen. Also haben viele Eltern versucht, ihre Kinder so lange wie möglich vom Brillentragen abzuhalten. Alternative war: Man kaufte sehr wohl eine Brille, aber bewusst eine, die ein bis zwei Dioptrin unter der eigentlichen Sehstärke lag. Die Kinder trugen also Brille,… (more…)

Wasserschaden

Vietnam zieht den Großteil seiner Energie aus Wasserkraft. Da das Land (noch) keine Atomkraftwerke besitzt, bleibt gar nichts anderes übrig, als auf Wasser und Kohle zu setzen. Die stellenweise sehr bergige Landschaft und die vielen Flüsse machen das mit den Wasserkraftwerken relativ einfach. Besucher sind oft überrascht, wie umweltfreundlich so ein Entwicklungsland ist, weil es 60-70 Prozent seiner Energie aus Wasser gewinnt. Das ist allerdings nur eine Seite der Medaille. Die regelmäßigen Stromausfälle bei Niedrigwasser, sind eine andere, und die… (more…)

Erkenntnisse zum Wetter

Ich habe zu Weihnachten eine kleine digitale Wetterstation geschenkt bekommen, die sowohl die Innen- als auch die Außentemperatur misst. Deswegen bin ich seit einigen Tagen um einige Erkenntnisse reicher. Beispielsweise: Es kann durchaus sein, dass selbst im schwülfeuchten oder kühlfeuchten Vietnam die Luftfeuchtigkeit innen höher ist als draußen. Beispielsweise: Innen 90 Prozent, draußen 75 Prozent. Da hilft dann sogar das Fenster öffnen, auch wenn man bei 75 Prozent eigentlich gar nicht das Fenster öffnen möchte. Umgekehrter Fall ist allerdings auch… (more…)

Der Hahn

Oft fallen einem besondere Dinge auf, wenn man auf Reisen geht. Manchmal fallen sie einem auch auf, wenn man zurück kommt. Ich bin zurück. Seit Montag. Und seit Montag fällt mir auf, dass wir einen Hahn in der Nähe haben. Das weiß ich im Grunde schon lange. Ich habe ihn auch schon früher gehört. Irgendwie fällt er mir aber derzeit besonders auf. Das kann einerseits daran liegen, dass ich es nach gemütlichen deutschen Kleinstädten plötzlich seltsam finde, ausgerechnet zurück im… (more…)