Category Archives: Rund um Tet

Verspätetes Neujahr

Ich wünsche allen Lesern an dieser Stelle ein Frohes Neues Jahr. Das Neue Jahr in Vietnam begann am 31. Januar, wir schreiben seitdem das „Jahr des Pferdes“. Ich habe das getan, was ich traditionell an Tet tue: Eine Woche Urlaub. Früher lautete die Regel dabei: Gehe nirgendwo hin, wo gerade Chinesisches (beziehungsweise Vietnamesisches) Neujahr gefeiert wird. Denn in all diesen Ländern bricht für zwei bis sieben Tage das öffentliche Leben zusammen, und das betrifft auch Restaurants und Lebensmittel. Vor zwei… (more…)

Himmlischer Beistand

„Wenn du nur einen Tag im Jahr beten willst… – dann mach es heute.“ Sagen die Vietnamesen. Heute ist der 15. Tag des neuen Jahres nach dem vietnamesischen (lunisolaren) Kalender. Wer heute nicht um Glück betet, der braucht sich angeblich das ganze restliche Jahr nicht bemühen. Deswegen waren die Straßen von Hanoi heute seltsam leer. Alle waren in Tempeln, Pagoden, auf dem Land, irgendwo, aber nicht bei der Arbeit. Nachdem das Leben in den vergangenen Wochen so langsam wieder in… (more…)

Babyboom mit Ansage

Im Tu-Du-Krankenhaus in Saigon sind am 22. Januar 434 Babys auf die Welt gekommen. Man darf davon ausgehen, dass darüber ungefähr 434 Elternpaare enttäuscht waren. Natürlich nicht über die Geburt. Sondern über den Tag. Einen Tag später wären die Kinder nämlich im neuen Jahr geboren worden (nach vietnamesischer, bzw. chinesischer Zeitrechnung), also im Jahr des Drachen. Der Drache ist das Symbol des Kaisers, des Herrschers, er steht für Erfolg, Macht, und alle möglichen anderen guten Dinge, die Eltern ihren Kindern… (more…)

Schöne Scheine

Zur Zeit haben die Geldautomaten (fast) alle druckfrische Geldscheine im Angebot. Das ist kein Zufall. Das neue Jahr ist, wie hier schon mehrfach angedeutet, mit der Symbolik des Neustarts überladen. Alles muss neu sein, das Haus, die Kleidung, die Frisur. Natürlich auch das Geld. Aus einem zweiten Grund kommen die Geldscheine den Vietnamesen sehr gelegen: Dem Glücksgeld. Zum Neujahr ist es üblich, dass höherstehende Personen anderen Menschen rote, kleine Umschlage mit Geld zustecken. Das soll Glück bringen (und bringt es… (more…)

Neujahrsaktivitäten

Ich habe das Gefühl, Hanoi war am Neujahrstag voller als in den Jahren zuvor, aber vielleicht war das auch Einbildung, schließlich war ich zum letzten Mal vor drei Jahren an Tet in der Innenstadt. Rund um den Hoan-Kiem-See jedenfalls waren Horden von Menschen zum Neujahrspaziergang. Dazu passte allerdings auch das Wetter, denn wie beschrieben wurde es pünktlich zum Neuen Jahr endlich warm und frühlingshaft. Die Hanoier zog es also in die Innenstadt, und dort machten sie, was man halt so… (more…)

Neujahrsleere

Donnerstag, erster Tag des neuen Jahres. Vor der Oper.

Die gefährlichste Nacht des Jahres

Ich bin vom Neujahrstagessen zu Hause, und habe damit möglicherweise soeben die gefährlichste Nacht des Jahre überlebt. Im Gegensatz zum Morgen und Mittag, wo fast keine Fahrzeuge in Hanoi unterwegs waren, gab es nämlich heute Abend wieder deutlich mehr Verkehr. Das ist nicht verwunderlich, denn der Neujahrstag ist die Zeit der engen Familienbesuche. Familienbesuche heißt: Man kommt vorbei, klingelt, wird begrüßt, setzt sich gemeinsam ins Wohnzimmer, kippt ein paar Gläster Alkohol auf Ex (was ist dabei egal, es kann Wein,… (more…)

Und jetzt Musik

Die Lautsprecher in den Stadtteilen habe ich ja bislang immer eher als amüsantes Kuriosum angesehen. Dass an Wochenenden morgens oder an Werktagen nachmittags plötzlich scheppernde Stimmen über Impfungen oder Verhaltensregeln informieren, und anschließend noch ein revolutionärer Marsch gespielt wird, ist immer die große Überraschung für alle Touristen und Neuangekommenen – während die Alteingesessenen schon gar nicht mehr hinhören. Oder sie es einfach als etwas hinnehmen, das Vietnam einfach „anders macht“. Mir ging es in den letzten Jahren ähnlich. Irgendwie fand… (more…)

Ich will (k)eine Schokolade…

Tet steht bevor. Das vietnamesische Neujahr. Wie jedes Jahr bedeutet das: Hoffnungslos überfüllte Straßen (man hat das Gefühl, dass es jedes Jahr mehr werden, aber vielleicht ist das auch nur Einbildung), und Hektik, Hektik, Hektik wohin man schaut. Zum ersten Mal seit drei Jahren werde ich an Tet in Hanoi sein (die letzten Male ging es ins Ausland). Das heißt: Erstmals muss ich mich darum kümmern, dass an Tet genug zu Essen im Haus ist. Das ist gar nicht so… (more…)

Zu warm für Winteressen

Am Sonntag beginnt das vietnamesische Neujahr. Es gehört zur Tradition, dass man sich vorher nochmal mit diversen Freunden und Familienmitgliedern trifft. So eine Art Jahresabschlusstreffen. Oft feiern auch Firmen gemeinsam den Jahresabschluss. So wie andernorts an Weihnachten eben. Dabei wird, ganz klar, viel gegessen. Es gibt einige Gerichte, die ausschließlich oder fast ausschließlich zu Tet auf den Tisch kommen. Dazu gehört der banh chung, ein Klebreiskuchen mit saftig-fettem Inhalt: Schweinefleisch, Schweinefett, zermahlenen Bohnen, alles schön lange gekocht. Auf ähnliche Weise… (more…)