Bei den Toiletten an der neuen Schule gab es ein Problem: Der Wasserdruck reichte nicht immer bis in den dritten Stock. Manchmal gab es kein Wasser. Was dazu führte, dass einige der Schüler den Wasserhahn aufdrehten, kein Wasser sahen, und dann einfach den Raum verließen. Ohne den Wasserhahn wieder zu schließen. Das wiederum führte zu einem erhöhten Wasserverbrauch, sobald wieder Wasser durch die Leitungen schoss. Alle offenen Wasserhähne sprudelten über. Was sich auch in den Kosten bemerkbar machte. Der Schul-Verwalter… (more…)
Pressemitteilungen gehören zu dem schlimmsten, was einem als Journalist so vorgesetzt werden kann. Vor allem Pressemitteilungen von Polizeistationen oder Wandervereinen. Beide haben eines gemeinsam: Sie können normalerweise nicht schreiben. Zumindest nicht so, wie man es gerne lesen würde. Auf journalistischen Trainings ist es deshalb eine beliebte Übung, Pressemitteilungen von Polizisten zu verteilen, und diese in eine halbwegs anständige Meldung umformulieren zu machen. In diesem Fall kommen die Journalisten einen weiten Weg. Von Deutschland nach Vietnam. Sie haben eine Pressemitteilung dabei.… (more…)
In der Thay-Pagode, südwestlich von Hanoi, habe ich dieses riesige goldene Wandbild entdeckt. Das Foto ist nur ein Ausschnitt. Das ganze Wandbild ist ein prächtiges künstlerisches Werk, das einen an barocke Höllengemälde erinnert. Unzählige herausgeschnitze Figuren, die ineinander übergehen, und offenbar in der Tat eine Art Höllenszenerie darstellen. Nach ihrem Tod werden die Gläubigen von den Richtern beurteilt, und anschließend von Dämonen gepeinigt, bevor sie endlich vom Trank des Vergessens trinken dürfen und erneut in den Kreislauf des Lebens geworfen… (more…)
Am 19. Mai 1890 kam ein Junge namens Nguyen Sinh Cung zur Welt, der später als „Ho Chi Minh“ bekannt werden sollte. Und noch unter mehreren Dutzend weiterer Namen. Unter anderem, weil er sich auf fast jeder Station seiner Reise durch die Welt einen neuen zulegte. Was auch verständlich ist, wenn man weiß, dass man von der französischen Geheimpolizei verfolgt wird. (Wenn auch verwirrend für Museumsbesucher, die in Vietnam normalerweise keinen Hinweis darauf bekommen, dass sich hinter Nguyen Ai Quoc,… (more…)
Wer viel Kontakt mit in Hanoi arbeitenden Ausländern hat, der wird regelmäßig das große gemeinsame Kopfschütteln beobachten, wenn es um Geschäftsreisen geht. Geschäftsreisen für die vietnamesischen Partner, wohlgemerkt. Die Situation in Vietnam ist derzeit noch so, dass kein vietnamesischer Manager oder Organisationsleiter sich groß um seine eigenen Geschäftsreisen kümmern müsste – früher oder später bekommt er eine angeboten. Von einem Partnerunternehmen aus einem Industrieland. Oder einer Botschaft, oder einer internationalen Organisation, einem „Geldgeber“, wie es in der Entwicklungszusammenarbeit heißt. Denn… (more…)
Wenn man in Deutschland von einer Mücke gestochen wird, merkt man das normalerweise direkt nach dem Stich. Wenn man schnell ist, kann man die Mücke noch davonfliegen sehen. Wenn man ganz schnell ist, kann man sie auf dem Arm erschlagen. Was meistens trotzdem zu spät ist, um einen Stich zu verhindern. Aber wenigstens verschafft es Genugtuung. In Vietnam scheinen die Stechmücken noch viel hinterhältiger zu sein. Wenn man einen Stich spürt, und schnell hinschaut, sieht man – nichts. Das wiederholt… (more…)
Heute ist Vesak-Tag. Eines der wichtigsten Feste der Buddhisten, weil an diesem Tag gleichzeitig Buddhas Geburt, Buddhas Erleuchtung und Buddhas Tod gedacht wird. Vietnam ist dieses Jahr mächtig involviert, weil man zum ersten Mal den „UN-Vesak-Tag“ ausrichten darf, eine internationale Feier und Konferenz unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen. Zuletzt in den USA und Thailand angesiedelt, dieses Jahr in Vietnam. Bei den Eröffnungsreden haben die vietnamesischen Politiker dann allerdings bewiesen, dass das mit dem Buddhismus doch nicht alles ganz so… (more…)
Ich lese gerade, es soll auch in Hanoi gebebt haben. Schreibt zumindest SPON, beziehungsweise schreiben die Agenturen. Für alle, die sich irgendwie Sorgen machen sollten: Ich habe nichts gespürt. Das „schlimmste“ Beben meines Lebens habe ich nach wie vor in Deutschland erlebt. Im fünften Stock. Da fühlte man ein paar Sekunden, wie sich der ganze Boden bewegt. Sehr unheimlich, sowas. Es ist übrigens glaube ich auch nicht das erste Mal, dass man hier Ausläufer eines Erdbebens im Asien-Pazifik-Raum hätte spüren… (more…)
Geburtstagsfeier eines Freundes an der französischen Botschaft. Am Tisch sitzen 14 Personen, sieben Vietnamesen und sieben Europäer. Nein, falsch: Sieben Vietnamesinnen und sieben männliche Europäer. In dieser Anordnung tatsächlich ein wenig auffällig. Dabei ist nicht gemeint, dass es lauter vietnamesisch-europäische Pärchen gewesen wären. Im Gegenteil. Die Mehrzahl war nicht liiert. Auffällig ist, dass in einem internationalen Umfeld, bei internationalen Behörden, Organisationen oder Firmen, die einheimische Belegschaft überwiegend weiblich ist. Grob und verkürzt gesagt: Männer studieren Maschinenbau und IT, Frauen studieren… (more…)