Tag Archives: Tet

Verspätetes Neujahr

Ich wünsche allen Lesern an dieser Stelle ein Frohes Neues Jahr. Das Neue Jahr in Vietnam begann am 31. Januar, wir schreiben seitdem das „Jahr des Pferdes“. Ich habe das getan, was ich traditionell an Tet tue: Eine Woche Urlaub. Früher lautete die Regel dabei: Gehe nirgendwo hin, wo gerade Chinesisches (beziehungsweise Vietnamesisches) Neujahr gefeiert wird. Denn in all diesen Ländern bricht für zwei bis sieben Tage das öffentliche Leben zusammen, und das betrifft auch Restaurants und Lebensmittel. Vor zwei… (more…)

Und es war Sommer

Tet ist eigentlich wettermäßig als graue, feuchte Zeit bekannt. Tet-Wetter ist Frühlingswetter, mit dem vietnamesischen Neujahr beginnt offiziell auch der Frühling (selbst wenn Tet manchmal schon Mitte Januar stattfindet), und der Frühling ist in Vietnam eine sehr nassfeuchte Angelegenheit: Nieselregen, Wolkenschleier, Schimmel im Haus. Frühjahrsputz bedeutet unter anderem auch, mal durch alle Schränke zu gehen, ob irgendwo in der hinteren Ecke nicht vielleicht gerade eine Hose oder ein altes Paar Schuhe schimmeln. Wie das aber mit dem Wetter so ist:… (more…)

Noch ein paar Tage Wahnsinn

Am Wochenende beginnt das vietnamesische Neujahr. Wir befinden uns also aktuell mal wieder in der Phase „wenige Tage vor Neujahr“, auch anders bekannt als „Alltäglicher Wahnsinn“. Die Straßen sind selbst außerhalb der Stoßzeiten komplett dicht, weil alles unterwegs ist, um einzukaufen, vorzubereiten, Besuche zu machen. Die Geschäfte sind voll, alle Termine in allen Büros restlos belegt. Die Familien sind im Stress. Es ist Ausnahmezustand. Noch ein paar Tage. Dann kehrt die große Ruhe ein. Zumindest oberflächlich. Denn mir gegenüber haben… (more…)

Himmlischer Beistand

„Wenn du nur einen Tag im Jahr beten willst… – dann mach es heute.“ Sagen die Vietnamesen. Heute ist der 15. Tag des neuen Jahres nach dem vietnamesischen (lunisolaren) Kalender. Wer heute nicht um Glück betet, der braucht sich angeblich das ganze restliche Jahr nicht bemühen. Deswegen waren die Straßen von Hanoi heute seltsam leer. Alle waren in Tempeln, Pagoden, auf dem Land, irgendwo, aber nicht bei der Arbeit. Nachdem das Leben in den vergangenen Wochen so langsam wieder in… (more…)

Babyboom mit Ansage

Im Tu-Du-Krankenhaus in Saigon sind am 22. Januar 434 Babys auf die Welt gekommen. Man darf davon ausgehen, dass darüber ungefähr 434 Elternpaare enttäuscht waren. Natürlich nicht über die Geburt. Sondern über den Tag. Einen Tag später wären die Kinder nämlich im neuen Jahr geboren worden (nach vietnamesischer, bzw. chinesischer Zeitrechnung), also im Jahr des Drachen. Der Drache ist das Symbol des Kaisers, des Herrschers, er steht für Erfolg, Macht, und alle möglichen anderen guten Dinge, die Eltern ihren Kindern… (more…)

Schöne Scheine

Zur Zeit haben die Geldautomaten (fast) alle druckfrische Geldscheine im Angebot. Das ist kein Zufall. Das neue Jahr ist, wie hier schon mehrfach angedeutet, mit der Symbolik des Neustarts überladen. Alles muss neu sein, das Haus, die Kleidung, die Frisur. Natürlich auch das Geld. Aus einem zweiten Grund kommen die Geldscheine den Vietnamesen sehr gelegen: Dem Glücksgeld. Zum Neujahr ist es üblich, dass höherstehende Personen anderen Menschen rote, kleine Umschlage mit Geld zustecken. Das soll Glück bringen (und bringt es… (more…)

Zurück. Kalt. Geschlossen.

Wie man an meinen Einträgen möglicherweise erahnen konnte, war ich fünf Tage in Singapur, und bin dem vietnamesischen Neujahrsfest einfach entflohen.Tet ist eine spannende, interessante Sache, aber vor allem für Vietnamesen. (Und auch bei denen ist manchmal mehr Mythos als Realität dabei.) Stattdessen also: Fünf Tage im Warmen. Singapur liegt zwar „nur“ drei Flugstunden entfernt, aber das reicht schon, um aus dem Winter einen Sommer zu machen. Seit gestern bin ich wieder in Vietnam. Ich dachte eigentlich, dass sich Hanoi… (more…)

Ruhe nach dem Sturm

Morgen beginnt das neue Jahr. Dann schließt Hanoi für eine Woche seine Türen. Oder vielmehr: Die Geschäfte, Cafés, Restaurants und Händler schließen alle ihre Türen. Gerüchteweise sollen zwar einige Supermärkte schon nach drei Tagen wieder öffnen, was ungewöhnlich früh wäre, allerdings stellt sich die Frage, was sie dann noch in den Regalen liegen haben. Es ist also, kurz gesagt, der große Ausnahmezustand nach dem großen Ausnahmezustand. Die absolute Ruhe nach dem größtmöglichen Chaos. Heute morgen ließ sich auf der Fahrt… (more…)

Fresskörbe

Der Geschenkkorb ist in Deutschland nach meiner Beobachtung etwas aus der Mode gekommen. In Vietnam hat er aktuell Hochkonjunktur. Wer derzeit keinen Pfirsich- oder Orangenbaum auf dem Motorroller spazieren führt, hat zumindest einen Fresskorb zwischen den Knien. Die Körbe sind das 0815-Neujahrsgeschenk für Firmenmitarbeiter und Geschäftspartner. Sie stapeln sich derzeit in Supermärkten und Geschäften. Der Inhalt hat fast schon etwas ritualhaftes: Eine Flasche Alkohol gehört auf jeden Fall dazu. An der Flasche lässt sich auch schön ablesen, ob der Korb… (more…)

Der alljährliche Neujahrswahnsinn

In neun Tagen ist das vietnamesische Neujahr da. Die kommende Woche wird vermutlich anstrengend. Schon in den vergangenen Tagen war der Verkehr in Hanoi mal wieder am Anschlag. Ganz normale Fahrten außerhalb der Stoßzeiten fühlten sich an, als stecke man im dicksten Fünf-Uhr-Stau. Zu normalen Stoßzeiten trau ich mich aktuell eigentlich gar nicht mehr aus dem Haus. Mein kleiner vietnamesischer Supermarkt vor der Haustür gleicht aktuell einem Geschäft, das sich auf panikartige Hamsterkäufe vorbereitet. Sämtliche Gänge sind so sehr mit… (more…)