Category Archives: 151

151, Kapitel 8: Kakerlake

Das Foto zu diesem Kapitel gehört mit zu den kniffligsten des Buches, es stand mit einer Handvoll anderer Motive bis kurz vor Schluss auf meiner „To Do“-Liste, und ich hatte lange Zeit keine Ahnung, wie ich es organisieren sollte. Das Problem ist nämlich folgendes: Kakerlaken sind eigentlich nachtaktiv. Sie bevorzugen die Dunkelheit, und lassen sich überwiegend nachts erwischen, wenn man in der Küche das Licht anschaltet, und eine Kakerlake schnell über den Boden huscht und unter der nächsten Schrankritze verschwindet.… (more…)

151, Kapitel 7: Wasserbüffel

Für die letzten Wochen meiner Magisterarbeit bin ich damals auf eine Schweizer Berghütte gefahren. Kein Internet, keine Ablenkung, nur die Bücher, der Computer und ich (und meine damalige Freundin; und sehr viel guter Schweizer Käse, frisches Obst, leckere Nudeln und klare Bergluft). Wenn ich mit dem Schreiben oder Korrigieren der Kapitel fertig war, sind wir auf Bergwanderung gegangen. Warum ich das an dieser Stelle erzähle? Weil ich vor den Kühen einen Heidenrespekt hatte. Jeden Moment, dachte ich, würde eine dieser… (more…)

151, Kapitel 3: Reisbauer

Das schöne an einer Buch-Recherche ist, dass man sich selbst noch einmal dazu zwingt, alltägliche Dinge neu zu entdecken, zu hinterfragen und zu erleben. Das Kapitel über Bauern war für mich eines der intensivsten dieser Neuentdeckungen. Ich hatte schon vorher mit Bauern zu tun, und war auch schon zuvor auf dem Land. Mich in Ruhe hingesetzt und mit Menschen vom Land durchdekliniert, was genau sie eigentlich verdienen, und welchen Arbeitsaufwand sie dafür leisten müssen, hatte ich noch nicht. Seitdem sehe… (more…)

151, Kapitel 1: Lac Long Quan

Langjährige Blogleser werden wissen, dass ich an dieser Stelle zu Lac Long Quan eine zweiteilige Artikelserie gemacht hatte. Das erste Kapitel fußt lose auf diesen Blogeinträgen. Es gibt im Buch etwa zwei Dutzend Kapitel, die auf Blogeinträgen basieren. Eigentlich bin ich überrascht, dass es nicht mehr wurden (was natürlich auch langweilig gewesen wäre). Anders gesagt: Es gab sehr viel „vietnamesischen Alltag“, den ich hier im Blog trotzdem nie so richtig erwähnt hatte, oder immer nur ansatzweise. Ich bin normalerweise kein… (more…)

Il n’y a pas photo

151 lebt erheblich von den Fotos. Ein Text, ein Foto – das ist das Konzept. Der Conbook-Verlag wollte bewusst „keine überprofessionellen Hochglanzfotos“, schließlich solle das Buch nicht in der Bildbandabteilung landen (wobei ehrlich gesagt Fritz Schumann mit Japan 151 wohl auch in der Bildbandabteilung stehen könnte). Trotzdem möchte man als Autor ja schöne, passende, hoffentlich auch spannende Bilder. Ich lebe seit sieben Jahren in Vietnam. Ich fotografiere gerne. Meine Festplatte ist ziemlich voll mit Fotos. Eigentlich, hätte man denken können,… (more…)

Weihnachtspause und 151

Ich befinde mich derzeit, wie unschwer zu erahnen, wieder im Land mit den seltsam leeren Bürgersteigen und den stillen Parks, in denen man nichts hört außer Krähen und Kirchturmglocken. Das ist ziemlich weit weg von Vietnam, insofern fällt es dementsprechend schwer, über Vietnam zu bloggen. Ich könnte natürlich ein paar Informationen aus Zeitungen, Büchern oder dem Internet aus dem Hut zaubern, habe mich aber dieses Jahr für etwas anderes entschieden: Wie bereits in den vergangenen zwei Blogeinträgen ersichtlich werde ich… (more…)

Eine lange Liste

151 Begriffe zu finden, mit denen man ein Land beschreibt, ist schwieriger, als es zunächst scheint. Im Vorwort zu „Vietnam 151“ hatte ich geschrieben, dass die Auswahl der Begriffe vermutlich sehr viel über den Autor aussagt, und dass bei der Aufgabenstellung, Deutschland mit 151 Kapiteln zu beschreiben, unter zehn Personen vermutlich 1000 Begriffe heraus kämen. Das wiederum mag etwas übertrieben sein, denn ebenso ist denkbar, dass am Ende bei diesen imaginären zehn Personen erstaunlicherweise doch eine Reihe ähnlicher Begriffe herauskommen.… (more…)

Warum 151?

Ich bin mittlerweile sehr häufig gefragt worden, warum „Vietnam 151“ denn nun eigentlich „Vietnam 151“ heißt. Gut, warum es Vietnam heißt, kann man sich denken. Aber was ist das mit der 151? Meine Standard-Antwort war lange Zeit, dass die Buchreihe des Verlags eben nun mal so heißt, und meine Vermutung ist, dass 38 eben zu wenig war, und 479 zu viel, denn die „151“ steht ja für die 151 Kapitel, mit denen das Land beschrieben wird. Vor ein paar Wochen… (more…)

Werbung

Dieser Blog hatte bislang keine Werbung, und das soll eigentlich auch so bleiben. (Obwohl man sich offengestanden als Blogger schon manchmal so seine Gedanken macht, ob es nicht irgendwie möglich sein könnte, von den Lesern ein paar kleine lausige Cent einzusammeln.) Es gibt aber seit dieser Woche eine Ausnahme. In der rechten Spalte ist nun Werbung. Genauer gesagt: Werbung für meine eigenen Bücher. Das muss gestattet sein. Dem Reise- und Alltagskulturband „Vietnam 151“ ist seit diesem Herbst ein weiterer hinzu… (more…)

Sonnenschein statt Sturm

Ich habe auch durch meinen beruflichen Einsatz einige Freunde auf den Philippinen, und bin dementsprechend betroffen von der Verwüstung dort. Die Schneise, die der Wirbelsturm Haiynan geschlagen hat, führt direkt an einigen Inseln vorbei, auf denen ich auch schon beruflich oder privat war. Was Vietnam angeht entpuppte sich Haiyan allerdings eher als Sturm im Wasserglas. Er war heftig, aber bei weitem nicht so monströs wie die Vorberichte dazu, die einen glauben ließen, das schlimmste Ereignis der vergangenen 100 Jahre stehe… (more…)