Monthly Archives: April 2009

Nur noch 50 Tage…

In 50 Tagen geschieht das Unglaubliche. Die derzeit größte Straßengroßbaustelle Hanois wird fertig. Angeblich. Verkünden zumindest die Plakate, die derzeit jeden Tag wie gigantische Kalender herunterzählen. Die Großbaustelle hat mich begleitet, seit ich hier nach Hanoi gekommen bin, und sie ist für jeden, der im Süden von Hanoi lebt, ein Ärgernis, weil sie die beiden wichtigsten Ausfallstraßen in Südwest-Richtung lähmt, nämlich die Le Duan, von Norden kommend, und die Dai Co Viet. Das Ergebnis ist seit Monaten ein stundenlanger Kreuzungsstau.… (more…)

Gestern habe ich…

… gegen vietnamesisches Gesetz verstoßen. Wir sind nämlich Karaoke-Singen gegangen. Und haben dabei getanzt, jawoll. Und zwar nachdem wir Improvisationstheater nach Hanoi gebracht haben, mit dem ersten Auftritt der „Unrehearsals„. Es war dann doch überraschend viel Publikum da, ich würde schätzen etwa 50 Leute. Und wir machen auf jeden Fall noch mal eine Aufführung. Kleine Anekdote am Rande: Gestern zwar nicht auf der Bühne, aber prinzipiell Teil unserer Gruppe ist Joe. Joe ist ein Kanadier, den fast niemand von den… (more…)

Tanzen verboten

„Dekret über kulturelle Veranstaltungen und öffentliche kulturelle Angebote“ ist der wunderbar kurze und einprägsame Name eines Regelwerks, das 2006 in Kraft trat. Entworfen worden war es vom Kulturministerium, das nun stolz verkündete, das Dekret habe geholfen, viele „soziale Übel“ bei ebenjenen kulturellen Veranstaltungen und öffentlichen kulturellen Angeboten zu verhindern. Soziale Übel ist ein vietnamesischer Begriff, der all das bezeichnen soll, was „pfuibäh“ ist, vor allem für eine „gesunde Gesellschaft“. Gemeint sind damit vor allem: Drogen und Prositution. Nicht gemeint ist,… (more…)

Dinge, die in Vietnam schimmeln können

Fortsetzungsgeschichte. Heute: Meine Canon EOS 350 Die Filter auf meinen Objektiven Man kann sich natürlich jetzt fragen, was zum Teufel an Plastik, Metall und Glas schimmeln kann. Vermutlich waren es nicht die Bestandteile selbst, sondern eher Feuchtigkeitsreste vom Anfingern, die darauf geblieben sind. Zum Glück ließ es sich abwischen, und war hoffentlich nur äußerlich. Kamera funktioniert jedenfalls noch. 90 Prozent relative Luftfeuchtigkeit. Der Tag war eine einzige Mischung aus Sonne und Regen. Der April macht was er will, das gilt… (more…)

Dinge, die man in Vietnam bekommt

Ich habe heute morgen Lebensmittel für die Woche eingekauft. Ich weiß, das ist keine so wirklich klassische Oster-Beschäftigung, aber mein Kühlschrank war leer. Dabei habe ich mal aufgepasst, was man so alles in einem teuren Supermarkt bekommen kann. Ich gebe zu, einiges hat mich dann doch überrascht. Wir reden vom „Citimart“ in den Hanoi Towers, einem wie gesagt eher höherpreisigen Markt, der Importsachen führt, allerdings sich nicht ausschließlich an Ausländer richtet, so wie einige der Import-Läden, die rund um den… (more…)

Flucht im Hubschrauber

Bei „Hubschrauber“ und „Vietnam“ denkt man sofort an, natürlich, die letzten US-Vertreter während des Kriegs, wie sie aus Saigon fliehen. Am Freitag war alles aber ganz anders. Fliehen, oder „überstürzt abreisen“, musste der vietnamesische Premierminister mitsamt einiger hochrangiger Politiker. Und, wie die New York Times schreibt, tat er das in einem Helikopter. Gemeinsam mit anderen asiatischen Staats- und Regierungschefs. (Wobei in dem Chaos wohl nicht ganz exakt festzustellen war, wer nun in den Helikoptern saß, und wer von Armee-Fahrzeugen durch… (more…)

Hanoi bei Nacht

Ich hab endlich mal mein Stativ ausprobiert. Das hier ist Hanoi bei Nacht. Da das so gut funktioniert hat, kommen demnächst noch mehr solcher Bilder. Aber dazu muss ich sie erstmal schießen.

Langes Wochenende, vietnamesisch

Am Samstag wurde zum dritten Mal der „Tag der Hung-Könige“ gefeiert. Der Feiertag, den die Regierung vor zwei Jahren überraschend aus dem Ärmel geschüttelt hatte. Wenn mich nicht alles täuscht, richtet er sich nach dem Mondkalender, jedenfalls war er damals deutlich später. Im Vietnamesischen hat der dabei verwendete Begriff „Feiertag“ eine mehrdeutige Bedeutung, weswegen man in vielen Gesprächen und Reden auf Englisch und sogar in Medien den Begriff „Todestag der Hung-Könige“ hört. Wie bereits damals im ersten Blog-Artikel erwähnt wird… (more…)

Fekit, fetschit und fessit

Mit dem Latein ist das so eine Sache. Da niemand mehr lebt, der es spricht, weiß auch niemand so genau, wie es ausgesprochen wird, auch wenn schlaue Professoren so ihre Vermutungen haben (die wenig überraschend lauten: ähnlich wie das heutige Italienisch). Deswegen gibt es bekanntlich keine weltweit einheitlichen Ausspracheregeln für Latein, zumal sie unnütz wären, da sowieso kaum jemand Latein spricht, sieht man mal von meinem alten Latein-Lehrer ab, der uns damals versicherte, als Student habe er sich in der… (more…)

Deutsche April-Traditionen…

Manchmal scheint es mir, je länger man im Ausland ist, desto mehr hat man auf einmal Spaß an Dingen an der Heimat. Das ging mir schon während meines Studiums so, als ich plötzlich meinen heimischen Dialekt sympathisch fand, den ich vorher nicht ausstehen konnte. Hier in Vietnam hatte ich kurz vor Weihnachten auf einmal Heißhunger auf Lebkuchen, obwohl ich Lebkuchen normalerweise nicht sonderlich mag, und rund um Fastnacht verspürte ich den Drang, mir „Mainz, wie es singt und lacht“ anzusehen.… (more…)