Monthly Archives: Dezember 2008

Frohe Weihnachten

Ich wünsche allen Lesern und Freunden ein ruhiges und gesegnetes Weihnachtsfest.

Weihnachtslieder-Overkill

Wer zurzeit irgendwo in Hanoi einkaufen geht, der wird im Laden unter Garantie mit Weihnachtsmusik zugedröhnt. Wie bereits letztes Jahr beschrieben ist „Weihnachten“ hier mehr „trendy“ und „schön bunt“, als tatsächlich irgend ein bedeutendes Fest. Deswegen auch die Flut an Weihnachtssymbolen ohne jeglichen Inhalt: „Santa Claus“, Rentiere, falscher Schnee und so weiter. Vergleichbar eventuell mit der Art und Weise wie Halloween deutsche Kinderstuben und Einzelhändler in ihren Bann gezogen hat. Am deutlichsten bemerkbar macht sich das dieses Jahr aber für… (more…)

Kalendertausch

Weihnachten und das Neue Jahr stehen bevor, und es beginnt traditionell das große Kalender-Schenken. Unter anderem schicken mir alle meine diversen Versicherungen Tischkalender zu, damit ich jeden Tag an meine lieben Versicherungen denke. Zum Glück habe ich nicht so viele. Auch die GTZ hat der Redaktion einen Kalender geschickt. Zugegebenermaßen einen richtig schicken. Er zeigt „Deutschland von fern und nah“: Jeden Monat gibt es gleich zweimal, einmal mit einer Fernaufnahme (Beispiel: Insel Helgoland) und mit einer Nahaufnahme desselben Motivs (Möven… (more…)

Zeit ist relativ

Wer nur durch vietnamesische Großstädte wandert, der kann schnell vergessen, dass Vietnam trotz allem noch immer ein Drittweltland ist. Ein ambitioniertes und erfolgreiches zwar, aber trotzdem. Das bezieht sich nicht nur auf Themen wie Armut und Entwicklung, das gilt auch ganz profan für einige Dienstleistungen. Flughafenauskünfte zum Beispiel. Bei europäischen Flughäfen ist es üblich, dass man nicht nur die volle Auswahl an Informationen hat, sondern auch von der Wahl erschlagen wird, wo man sich überhaupt informieren will. Verspätete Flüge und… (more…)

Strasse in Hanoi

Japan schießt scharf

Vergangene Woche waren die „Geber-Gespräche“ in Hanoi. Also die Konferenz, auf der jene Länder, die Entwicklungshilfe ausschütten, mit Vietnam verhandelten, wieviel, für welchen Zweck, und was überhaupt wer bezahlt. Dabei hat Japan für einen Paukenschlag gesorgt. Japan stoppt nämlich seine Entwicklungshilfe-Kredite. Als kleine Einordnung sei gesagt: Die Entwicklungskredite machen normalerweise rund zehn Prozent des vietnamesischen Haushalts aus, im vergangenen Jahr waren es beispielsweise rund 5 Milliarden USD, bei einem Staatshaushalt von 50 Milliarden. Japan ist der größte Geldgeber, mit einem… (more…)

An der Kreuzung

Schulische Verantwortung

In einer Provinzschule sind mehrere Fälle von schwerer räuberischer Erpressung aufgedeckt worden. Eine Gruppe 15-jährige Schüler hat gegenüber Schulkameraden Gewalt angedroht oder eingesetzt, um mehrere Millionen Dong zu erpressen (die Rede ist von insgesamt bis zu 1000 Dollar, was sehr viel Geld hierzulande ist). Die Polizei hat mittlerweise Messer und Schlagwaffen sichergestellt. Anschließend hat die Polizei… nichts gemacht. Die Beamten erklärten, der Fall falle nicht unter polizeiliche Aufgaben, denn die Täter seien zu jung. Stattdessen sei die ganze Sache der… (more…)

Ein paar Zahlen

Internationale Tage-für-irgendwas sind immer recht praktisch, denn dann berichten alle Zeitungen der Welt über dasselbe. Also kann man endlich auch mal ein paar Zahlen vergleich. Vergangene Woche war Weltaidstag. Seitdem wissen wir: In Deutschland leben derzeit 63.500 HIV-infizierte Menschen. Und seit die Seuche in Deutschland offiziell diagnostiziert wurde, sind 27.500 Menschen daran gestorben. Vietnam hat ungefähr dieselbe Einwohnerzahl wie Deutschland, deswegen kann man immer recht gut vergleichen (noch… angesichts der demographischen Stagnation in Deutschland und des Anstiegs in Vietnam wird… (more…)

Kabelsalat

Eines der auffälligsten Merkmale, dass man sich in einem Entwicklungsland befindet: Die Leitungen. Zumindest sagen welterfahrene Reisende immer, dieses Detail würde sie in Vietnam am deutlichsten an bestimmte Entwicklungsländer in Afrika oder Südamerika erinnern. Ein deutscher Kabeltechniker sagte jüngst allerdings auch: Unpraktisch sei das gar nicht. Wenn es irgendwo einen Ausfall gibt, könne man zumindest schnell und unbequem die Schwachstelle finden, ohne den Boden aufzubaggern. Auch wieder wahr.