Erste Medaille: deutlich verpasst

Soeben hat der erste vietnamesische Olympionik seinen Wettkampf beendet. Nguyen Manh Tuong ist mit der Luftpistole nur auf Rang 34 von 48 Teilnehmern gelandet. Vor allem die erste und die vierte Runde waren mit gerade mal 92/93 von 100 möglichen Zählern äußerst schwach. Gewonnen hat Wei Pang. Nebenbei bemerkt: 22 Jahre alt. Soviel zum Thema Altersvorteil.

Dass es durchaus besser hätte laufen können, bewies Tuongs südostasiatischer Dauerkonkurrent Jakkrit Panchipatikum aus Thailand. Der landete immerhin auf dem 7. Platz. Da wird sich Tuong nochmal steigern müssen, wenn er kommendes Jahr bei den Südostasienspielen gewinnen will.

Ansonsten entpuppt sich die Fernseh-Berichterstattung hier in Vietnam als Katastrophe. Das Vietnamesische Fernsehen übernimmt offenbar einen Direkt-Kanal aus China, der bislang fast ausschließlich Beachvolleyball und Volleyball gezeigt hat. Mit einer kurzen Unterbrechung Gewichtheben der Frauen. Von Schießen, Radfahren, Reiten, Rudern, Segeln, Judo, Turnen und Fechten war bislang noch gar nichts zu sehen, obwohl teilweise in diesen Sportarten wichtige Vorkämpfe liefen oder sogar Medaillen vergeben wurden.

Da merkt man erst, was für ein riesiger logistischer Aufwand es von ARD/ZDF sein muss, mit ihren eigenen Kameras vor Ort immer möglichst nah an den wichtigen Wettkämpfen zu sein. Ein deutlicher Wermutstropfen für den ersten Tag Olympia: Zwar muss ich nicht mitten in der Nacht wachbleiben – aber dafür darf ich mir drei unwichtige Volleyball-Vorrunden-Spiele in Folge ansehen.