Kartoffeltag

Das Goethe-Institut feiert zusammen mit der GTZ die „Kartoffeltage“. Denn: „Kartoffel hat sehr viel mit Kultur zu tun.“ Sagt zumindest der Direktor des Goethe-Instituts, Franz Xaver Augustin.

Gestern gab es dazu von der GTZ eine Presse-Reise nach Nam Dinh, einer der Provinzen südlich von Hanoi, in der Klima und Boden günstig für Kartoffelanbau sind. Die GTZ unterstützt dabei derzeit ein Projekt zur Förderung des Kartoffelanbaus in Vietnam.

Der Hintergrund dazu lautet in etwa: Die Zuchtkartoffeln in Vietnam sind von minderwertiger Qualität. Damit lassen sich auch keine guten Konsumkartoffeln anbauen. Deshalb liefert Deutschland das Know-How um gute Kartoffeln zu züchten und ein Zertifikatssystem aufzubauen.

Ich habe bei keinem Vietnamesen bislang Kartoffeln auf dem Speiseplan gesehen, aber offenbar produziert Vietnam nicht genug für den eigenen Markt. Außerdem lassen sich Kartoffeln in den Wintermonaten als Übergangslösung auch auf Reisfeldern anpflanzen.

Die Exkursion war allerdings eher lehrreich in Bezug auf vietnamesische Journalisten: Nach zweistündiger Fahrt wurde erstmal gegessen, dann gab es 15 Minuten langweilige Pressekonferenz und anschließend wollten die Journalisten Karaoke singen. Dann war es 2 Uhr und bislang war noch immer nichts passiert, was eine zweistündige Busfahrt nach Nam Dinh gerechtfertigt hätte. Anschließend ging es auf ein Kartoffelfeld, wo Arbeiterinnen offenbar vorher geübte Sätze runterrasselten.

Journalisten beim Kartoffel-Interview

Dann ging es noch zu einem Tempel zur touristischen Unterhaltung.

Und dann wieder zurück.

Wobei ich jetzt noch nicht einmal behaupte, dass deutsche Journalistengruppen sich anders verhalten, wenn man sie nur ausreichend füttert und ihnen das Gefühl gibt, wichtig zu sein.

Sie singen allerdings kein Karaoke.

2 Responses to Kartoffeltag

  1. Raymond says:

    De Nam Dinh, vous n’étiez qu’à moins de 15kms de Ninh Binh, tout à coté de Hoa Lu… Avec ses pitons rocheux, embrumés, qui émergent des rivières, ses bosquets de bambou. C’est un site merveilleux qui est aussi célèbre que la Baie d’Halong ou que Guiling en Chine.
    C’est dommage que vous n’ayez pas profité, pour faire un tout petit détour.
    D’autant plus que du temps des Dinh, cette région abritait la capitale du Viet Nam ! C’était, il est vrai vers 968-980.

    J’ai beaucoup aimé la photo. Au lieu des deux journalistes, j’aurais bien sûr préféré, une photo de Hoa Lu. Peut être la prochaine fois…

  2. admin says:

    Der Hinweis ist richtig, aber um ehrlich zu sein, der eine Abstecher hat mir schon gereicht. Es war ohnehin 7 Uhr abends, bis wir wieder in Hanoi waren.

    Wir waren übrigens nicht in Hoa Lu (der kurzzeitigen Hauptstadt der Dinh-Dynastie von 968-980), sondern in einer Tempelanlage außerhalb von Nam Dinh, die der Tran-Dynastie gewidmet war. Inklusive Statuen aller 14 Könige von 1225-1400. Das war die Zeit, in der die Vietnamesen dreimal die Mongolen zurückschlagen mussten. Auch dazu gibt es noch eine nette Geschichte für alle Nicht-Vietnam-Kenner, weil die Chinesen so blöd waren, zweimal innerhalb von wenigen Jahrhunderten auf denselben Trick herein zu fallen. Aber das vielleicht das nächste Mal.

    Was die touristischen Abstecher angeht: Ich hoffe, dass ich vielleicht im Frühjahr ein wenig Zeit habe, nochmal durch die Umgebung zu reisen. Bislang gibt es auch in Hanoi noch immer so viel zu entdecken. Und außerdem zu arbeiten. Mal ganz abgesehen davon, dass es mächtig ungemütlich nasskaltes Wetter da draußen ist.

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