Alltägliches, auf einmal anders

Zum Beispiel der Keller. Kein Haus in Vietnam verfügt über einen Keller. Und auf einmal wird man von einem Vietnamesen gefragt: Warum habt ihr Keller? Macht doch einfach ein Stockwerk drüber, das ist doch viel schöner. Mehr Licht, mehr Raum.

Die erste Reaktion ist: Naja, Deutsche müssen eben ihren Wein kühl lagern. Oder ihre Lebensmittel. Allerdings kenne ich immer weniger Häuser, die tatsächlich Lebensmittel im Keller lagern. Das ist schließlich meist viel zu weit von der Küche entfernt.

Also fängt man an, zu überlegen: Was und warum befindet sich eigentlich in einem deutschen Keller? Der Hausmann braucht seinen Heimwerkerraum. (Trifft auf meinen Keller zu Hause allerdings auch nicht zu.) Die Waschmaschine richtet weniger Schaden an, wenn sie im Keller ausläuft. (Okay, aber wann habe ich tatsächlich das letzte Mal eine Waschmaschine auslaufen sehen?) Man kann haufenweise Sachen, die man nicht mehr braucht, im Keller lagern, anstatt sie wegzuschmeißen. (Um sie dann nach drei Jahren doch wegzuschmeißen.) Ah, man kann einen Gästeraum einrichten! (Ja… aber wäre der im Ersten Stock nicht auch möglich – und hätte sogar Licht?)

Wikipedia sagt schließlich: In kalten Ländern ist es vorgeschrieben, dass das Fundament eines Hauses unterhalb der Bodenfrostgrenze liegt. Und da man eh schon ein Fundament hat, kann man auch gleich einen Keller draus machen. Klingt logisch. Allerdings sagt das nur die englische Wiki, die deutsche lässt sich zu der Problematik überhaupt nicht aus. Je öfter ich die Wikipedia in der jüngsten Zeit nutze, desto mehr fallen mir die Lücken auf.

Eine weitere Sache, die völlig anders ist, sind im Übrigen die Arbeitszeiten. Ich hätte es nicht erwähnen dürfen, denn gerade geht passend der Generator der Baustelle wieder an und das Internet fällt flach. Es ist 21.37 Uhr abends, und die Baustelle vor der Haustür ist in vollem Arbeitstempo. Sonntags wäre auch noch, nebenbei erwähnt. Ich wollte gerade in der Wikipedia nachschauen, seit wann in Deutschland das Sonntagsarbeitsverbot gilt, und ob es während der „industriellen Entwicklung“ eventuell mal aufgehoben wurde. Lässt sich aber gerade nicht mehr feststellen. Draußen presslufthämmern die Bauarbeiter und drinnen macht das Internet dicht. Hängt möglicherweise zusammen. Wer weiß das schon.

Wikipedia sicherlich auch nicht.

PS: Falls jemand noch Wissenswertes zum Thema Keller beisteuern kann, freue ich mich über Erleuchtung.

6 Responses to Alltägliches, auf einmal anders

  1. Raymond says:

    La construction d’une cave est une décision importante pour chacun. Son but primordial est, dans les pays tempérés où nous vivons, d’abriter le chauffage central, et son combustible. Il n’y a pas encore très longtemps, le combustible le plus souvent utilisé était le charbon. On achète le charbon ou le fuel, généralement en été, c’est à cette époque que les prix sont au plus bas: la loi de l’offre et de la demande… Selon la grandeur de la maison, de l’espace à chauffer(chauffage central, ou du sol, comme chez nous), et à approvisionner en eau chaude (cuisine et salle de bains), on a besoin d’un espace plus ou moins important, pour stocker le comburtible. La chaudière doit être construite dans un espace séparé. C’est de cet endroit que partent toutes les canalisations.
    Le chauffage fonctionne à plein, cinq mois par an. Des fois six… Il fonctionne le reste du temps, pour alimenter en eau chaude, les douches, les lavabos, les machines à laver…

    Notre décision de construire un bungalow espacé, nous a mis devant un problème: allions nous construire une cave sous toute la superficie de la maison ? Nous aurions pû, construire seulement une moitié de cave. Ou mettre le garage, dans une partie de la cave. Ou construire un haman (projet que nous n’avons pas réalisé). Ou une cave à vin climatisée, qui contrôlerait température et humidité…

    Le plus cher, dans la construction d’une cave, c’est l’équipement qu’on y met. Pas sa grandeur. Nous avons, nous, décidé de construire une chambre d’amis avec une salle de bains privatif. Ainsi qu’une salle de jeux, pour notre junior. Nous avions tellement de place de libre, du fait que nous avions décidé de faire construire une cave sous tout le bungalow. Nous ne voulions en aucun cas, construire un étage au dessus de la maison. Nous voulions tout avoir, de plein pied !!!

  2. Gaby says:

    Ich habe mich auch mal umgehört. Also der Keller wird im Sommer auch zum Kühlen gebraucht, wie z. B. Kartoffeln, Wein usw. Im Winter dient er zur Kälteisolierung. Das kann ein Dachboden nicht leisten.

  3. admin says:

    Die Zentralheizung ist hier in der Tat etwas, das nicht existiert. Vietnamesische Häuser haben keine Heizung, müssen sich dementsprechend auch nicht fragen, wo sie hin soll. Auch wenn ich mir eine wünschen würde. Es ist jetzt bald Februar, das sind dann schon mehr als drei Monate, die durchaus von Kälte geprägt sind. Erst ab April ist wieder mit durchgängig wärmeren Temperaturen zu rechnen.
    Das Kühlen von Lebensmitteln erscheint mir demgegenüber heute nur noch selten der Fall zu sein. Ich kenne ziemlich wenige Familien, die tatsächlich ihre Lebensmittel im Keller aufbewahren. Wie genau funktioniert das mit der Kälteisolierung?

  4. Elke says:

    Unser Keller? Lebensnotwendig! Er enthält: ein großes Gästezimmer, eine Sauna mit Duschvorraum (benutzen wir viel), zwei Gefrierschränke, zwei Kühlschränke, Lagerräume für Eingemachtes aus dem Garten (Marmeladen, Konserven usw.) die Waschküche mit großem Trockenraum, und dann noch gaaaanz viel Platz für Gerümpel, das niemand mehr braucht, aber das man bloß nicht wegwerden darf!!!
    Wie sollten wir das alles in einem aufgesetzten Stockwerk unterbringen? Da wohnt man doch besser! (Bei einer Sauna brauche ich nicht unbedingt das Licht und die Marmeladengläser wollen es auch nicht!)

  5. Elke says:

    Korrektur: wegwerfen (Ende 1. Absatz)

  6. m says:

    Eine ziemlich abenteuerliche Feststellung, den Keller vor allem mit der Kühlung von Wein und Lebensmitteln in Verbindung zu bringen.
    Aber vermutlich bin ich die einzige hier, die noch den guten alten Kachelofen kennengelernt hat. Und Kohlen gehörten schließlich in den Keller. Wenn die Kohlenhändler die auf den Dachboden hätten schleppen müssen – das hätte noch mehr Bandscheibenvorfälle gekostet. Und Trinkgelder.
    Dazu kommt, dass meine Erdgeschosswohnung (Gründerzeithaus) im Winter schon mal ziemlich kalt ist. Eine Erdgeschosswohnung ohne Keller darunter mag ich mir gar nicht vorstellen.
    Hinzu kommt, dass sich Gebühren wie etwa für die Straßenreinigung nach Geschosshöhe berechnen. Den Keller hat man da gratis. Weil den eh jeder hat. War eben wegen der Kohlen so üblich. Und ich tippe auch mal, dass es da irgendwelche Vorschriften gibt wegen Frostschutz oder sowas.

Schreibe einen Kommentar zu admin Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert