Mehr Bier

Der Bierimport ist in Vietnam deutlich angestiegen. Angeblich übersteige er jetzt sogar schon die Nachfrage, berichtet die Zeitung Thanh Nien. Angeblich werden dieses Jahr rund die Hälfte mehr Flaschen importiert, als im Jahr zuvor.
Grund dafür ist die gesunkene Luxussteuer. Vergangenes Jahr lag sie für Bier noch bei 75 Prozent, jetzt ist sie auf 45 Prozent gefallen und soll offenbar im kommenden Jahr nochmal sinken.

Der Bierverbrauch der Vietnamesen beträgt 28 Liter pro Kopf pro Jahr. Das ist ordentlich, und etwa so hoch wie in Frankreich, aber angesichts der Tatsache, dass man hier wirklich jeden Abend, jeden Nachmittag und jeden Mittag überall Vietnamesen beim Biertrinken sieht, hätte ich eine höhere Zahl erwartet. Deutschland liegt nämlich bei 115 Liter pro Kopf. Eine mögliche Erklärung ist die Tatsache, dass Frauen hierzulande sehr selten Bier trinken. Das relativiert die Statistik dann wieder deutlich.

Fakt ist offenbar, dass die Bierbrauereien derzeit einen Überschuss produzieren, und es deswegen Beschwerden darüber gibt, dass die Regierung ausländischen Firmen mehr Import erlaubte. Die beherrschende europäische Marke in Vietnam ist das überall verfügbare niederländische Heineken, immerhin drittgrößte Brauerei der Welt. Ansonsten gibt es wenig europäisches Bier, was eigentlich auch nicht nötig ist, die vietnamesischen Marken sind durchaus akzeptabel, und dazu kommen noch einige asiatische wie Tiger aus Singapur.

Auffällig allerdings ist, dass neuerdings Bitburger überall in Hanoi wirbt, in Fernsehspots, auf Veranstaltungen, und so weiter. Offenbar drängen jetzt, nach vielen Jahren des Zögerns, auch die Deutschen in den Markt.

3 Responses to Mehr Bier

  1. Jowi says:

    Marktwirtschaft bedeutet mal wieder, dass mehr Produkte in den Markt gedrängt werden, als nötig. Das ist auch in VN so.
    Wenn dann zu einem „Oktoberfest“ eingeladen wird, bei dem im „American Club“ das typische Oktoberfestbier „Bittburger“ ausgeschenkt wird, dann weiß man, dass die Mechanismen funktionieren.
    Schön. dass man da nicht hingehen muss, sondern gemütlich sein Bia Hanoi zu Hause trinken kann.

  2. stefanu says:

    ich bevorzuge bia ba ba, also ‚333‘. aber ohne eiswürfel…..

  3. yeuem says:

    Die Hanoier lieben ihr Faßbier über Alles, egal wie viel Werbung Bitburg macht. Im ländlichen Umfeld ist das wohl dann schwer zu bekommen, da gibts aber viele kleine Brauereien mit ihrem „Fliegerbier“ so um 3% alc..

Schreibe einen Kommentar zu Jowi Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert