Wie schön / dass du / geboren bist…

Heute ist Geburtstag.

Nicht von mir, sondern von der deutschen Redaktion der „Stimme Vietnams„. Vor genau einem Jahr ging das deutsche Team erstmals auf Sendung. In einem Interview mit einem Mitarbeiter des Goethe-Instituts erklärte dieser, es sei ja damals durchaus noch „amateurhaft“ gewesen.

Einer der Redakteure war daraufhin ein wenig beleidigt. Er fand, dass man von Anfang an gut gewesen sei.

Ich kann’s ja nun nicht beurteilen, weil ich erst seit drei Monaten dabei bin, aber wenn ich daran denke, welch gewaltige Fortschritte allein in den vergangenen drei Monaten gemacht wurden, dann kann der Anfang gar nicht so gut gewesen sein.
Die Feier war typisch vietnamesisch: Die Redaktionsoberen kamen zu Besuch, aßen Torte und Snacks, und pünktlich nach einer halben Stunde verschwanden alle wieder spurlos. Es erinnerte ein wenig an eine vietnamesische Hochzeit.

In der Sendung gab es allerdings nichts Besonderes. Nachrichten, einen Kommentar zur Lage in Thailand, das Porträt über die heutige „gute Seele“ (in den „Porträts“ werden immer entweder wohltätige Menschen vorgestellt, oder erfolgreiche Manager. Oder erfolgreiche Manager, die mit ihrem Geld wohltätige Menschen werden.) Keine Zeit, zum Feiern.

Gefeiert wurde heute im Programm nur von den Chinesen. Für die findet derzeit in Vietnam ein Kulturfestival statt. Dabei erklärte ein Politiker, die chinesische Bevölkerung in Vietnam hätte viel zum „Aufbau und Entwicklung des Landes beigetragen“. Das ist ein Satz, der immer wieder auftaucht, wenn es um irgendwelche Gruppen geht, die gerade aus irgend einem Grund im Mittelpunkt stehen. Christen, Buddhisten, Jugendliche, Ärzte, ethnische Volksstämme, Soldaten oder Shrimp-Züchter. Sie haben alle viel zum Aufbau und zur Entwicklung des Landes beigetragen.

Deswegen wird in Vietnam vermutlich so viel gebaut.

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