Mitbringsel

Morgen kommt eine sehr gute Freundin aus Deutschland in Hanoi an, um hier für ihre Doktorarbeit zu forschen. Sie hatte mich im Vorfeld gefragt, ob sie mir irgendwas mitbringen kann, was ich schon aus Deutschland vermisse: „Schokolade, Gummibärchen, Schwarzbrot, Leberwurst, Bier“?

Ich hab kurz überlegt, und musste zu meiner Verblüffung feststellen: Vermiss ich alles nicht.

Der Appetit auf Schokolade ist dank der Entdeckung des wundervollen Hoa-Sua-Cafés restlos gestillt. Dementsprechend auch die Verklockung nach anderen Süßigkeiten. Mit „Bia Hanoi“ bin ich sehr zufrieden, und was Wurst angeht: Ohne Brot schmeckt auch Wurst nicht so richtig… und ein Brot mehrere Tage Reise lang einmal um die Welt zu schleppen, damit es nach Ankunft dann hart ist, wäre ja auch albern.

Ich habe mich dann kurioserweise also als Wunsch nicht für Nahrungsmittel entschieden, sondern für… Drogerieartikel. Da wiederum könnte ich fast eine ganze Drogerie leerkaufen. Es gibt hier weder gescheite Rasiercreme, noch Aftershave, noch anständiges Shampoo, von Haargel ganz zu schweigen. Also… natürlich gibt es das alles, aber wenn man irgend etwas gezieltes sucht, oder irgend ein Produkt, dass solch ausgefallene Attribute wie „hautschonend“ oder „fest, aber ohne Wet-Look“ trägt, dann stößt man auf Schwierigkeiten.

Es sei denn natürlich, man sucht Whitening-Effekt.

Also hiermit die Warnung an alle, die mich noch künftig besuchen wollen: Lasst das Essen zu Hause, kauft den Schlecker leer.

Ach ja, und gegen die neue Grönemeyer-Scheibe hätte ich auch nichts einzuwenden.

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