Hanoi, leer

Es sind Feiertage in Vietnam. Am Samstag wurde die Eroberung von Saigon, also das Kriegsende 1975 gefeiert, und am Sonntag war ja bekanntlich der 1. Mai. Vietnam folgt dabei der Regel, dass Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, anschließend nachgeholt werden dürfen.

Das heißt: Von Samstag bis Dienstag haben die Vietnamesen frei. Die Folge: Hanoi ist leer. Viele sind aufs Land zu ihren Verwandten gefahren. Andere haben die vier Tage genutzt, um irgendwohin in Urlaub zu fahren, sei es innerhalb Vietnams, oder sogar ins benachbarte Ausland.

Gleichzeitig ist gutes Wetter gekommen. Der Himmel war gestern und heute blau. Kurz gesagt: Hanoi ist richtig schön zur Zeit. Es ist ruhig, die Straßen sind frei, die Bürgersteige sind frei, viele Geschäfte sind geschlossen, und dazu noch blauer Himmel. Ein Traum.

Warum kann es nicht immer so sein?

Natürlich gilt das mit der Leere nur für bestimmte Bereiche. Es gilt zum Beispiel nicht für den Hoan-Kiem-See, der ist nämllich voller Spaziergänger. Es gilt auch nicht für diverse Vergnügungszentren, wie zum Beispiel ein Kinder-Spiele-Land in einem benachbarten Einkaufstempel. An diesem Kinder-Spiele-Land kommt man zwangsläufig vorbei, wenn man in dem Gebäude einkaufen, Essen gehen oder das Fitness-Studio besuchen will. Die gesamte Etage ist voll mit Kindern. Und wenn ich voll sage, meine ich: Voll. Man stolpert jeden zweiten Meter. Und es ist laut. Sehr laut.

Wer Hanoi und Stille genießen will, sollte derzeit also lieber auf die Straße gehen.

Wann kann man das schon mal von Hanoi behaupten?

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