Heirat auf dem Dorfe

Am Mittwoch war also Heirat „in the countryside“ – auf dem Land. Es hieß deswegen bereits einen Abend vorher hinfahren, denn das Dorf (Viet Tri) war 70 Kilometer von Hanoi entfernt. Das schafft man nicht an einem Morgen.

Man braucht dazu an einem Dienstag-Abend etwa zwei Stunden. Das hat Gründe, und die heißen vor allem: Schlaglöcher, Straßen, die wie eine Erdpiste aussehen, und Lastwagen mit vielen Mopeds drumherum, die sich schlecht überholen lassen.

Gleichzeitig muss man den Begriff „Dorf“ ein wenig relativieren. Beziehungsweise den Begriff „auf dem Land“. Man könnte da versucht sein, an wirklich ländliches Leben, an ein kleines Dorf mit Hütten oder Kieswegen zu denken.

Tatsächlich hatte das „Dorf“ meterbreite, neue Asphaltstraßen mit getrennten Zwischenabschnitten auf denen Palmen wuchsen. Und eine breite, vierspurige Hauptstraße, die einmal quer durch das Dorf führte. Vietnam ist zwar noch in weiten Teilen sehr ländlich und besteht aus Reisfeldern, aber das wirkliche „Land“-Gefühl kommt wenn überhaupt nur in entlegenen Regionen auf. Ansonsten wird an allen Ecken und Enden gebaut. Wenn auch mit dem skurrilen Nebeneffekt, dass zwischen vierspurigen Hauptstraßen teilweise noch Sandpisten liegen.

Aber die werden sicherlich „bald“ ebenfalls zugebaut sein.

Vermutlich etwa zu der Zeit, wenn die Hauptstraßen wegen schlechter Qualität ihre ersten Risse bekommen.

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