Cuc Phuong im Regen

Vergangenen Sonntag hatte es in Hanoi noch geregnet, aber in Cuc Phuong, dem Nationalpark, war einen ganzen Tag lang kein Regen zu spüren.

Dieses Wochenende hat es in Hanoi geregnet. Aber in Cuc Phuong goss es dagegen so richtig.

Zweimal Cuc Phuong innerhalb von einer Woche. Das letzter Mal war halb „geschäftlich“. Eine Tour planen. Unter anderem für eine Reisegruppe mit 60 Leuten von einem deutsch-amerikanischen Chor aus Frankfurt. Mit 60 Leuten interessante Sachen machen ist nicht ganz einfach. Wenn 60 Leute vor einem Käfig stehen, dann kippt wahrscheinlich der stärkste Affe um. Auch das Minderheitendorf wäre keine so gute Idee, weil dann vermutlich mehr Besucher im Dorf stehen, als Minderheiten dort wohnen.

Um solche Fragen ging es vergangene Woche.

Dieses Mal dann privat: Mit zwei guten Freunden aus der Stadt fliehen. Vor allem weil einer der beiden bislang von Vietnam nur Hanoi gesehen hat. Hanoi ist zwar sehr schön, aber das Land hat natürlich noch mehr zu bieten.

Zum Beispiel Naturschutzgebiete. Im Regen.

Das schränkte die Aktivitäten ein wenig ein. Das Affenzentrum ist weiterhin sehr beeindruckend. Noch beeindruckender ist es, wenn die Affen vormittags anfangen zu singen. Ich hab kein besseres Wort, aber es passt eigentlich ziemlich gut. Man glaubt, es seien Vögel. Oder der deutsch-amerikanische Chor sei schon ein paar Wochen zu früh angereist. Und es geht ziemlich lang. Die Kerle haben da offenbar einen Heidenspaß dran.

Im Gegensatz zum letzten Mal, als wir zwecks Planung eigentlich überall waren (Minderheiten-Dorf, Affenzentrum, Seenlandschaft) bis auf den Cuc-Phuong-Nationalpark selbst, ging es diesmal auch ein wenig in den Park rein.

Das Problem dabei ist, dass die eigentlichen Sehenswürdigkeiten sehr weit drinnen liegen, und man selbst mit dem Bus etwa 40 Minuten zu den Riesenbäumen und Grotten braucht.

Was heißt „selbst“ mit dem Bus? Es fahren nur Busse. Ahnungslose Fuß- und Spaziergänger müssen auf der einspurigen Betonstraße durch den Park jedes Mal zur Seite springen, wenn ein Bus mit einem Affentempo … mit einem sehr hohen Tempo vorbeibretterte. Wobei man zu Fuß außer ein bisschen beeindruckender Parklandschaft auch nichts sieht.

Es gibt allerdings eine Aussichtsplattform kurz hinter dem Eingang des Parks. Die Plattform war auch kurz im Gespräch als möglicher Programmpunkt für die 60-Leute-Gruppe. Der Weg dorthin führt nämlich durch ein Stück Wald, mit 300 alten Steinstufen. Sehr romantisch.

Wobei das nur die halbe Wahrheit ist. Es sind nur deswegen 300 Stufen, weil mindestens 100 andere verwittert und zersprungen sind. Ich habe den Weg getestet, und darf feststellen: Wenn man da mit 60 Leuten hochgeht, kommen vermutlich nur 20 zurück.

Was natürlich andererseits ganz neue, faszinierende Möglichkeiten für das oben beschriebene Problem der Programmplanung mit zu großen Gruppen eröffnet.

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