Kein Verb, nirgends

Das Vietnamesisch kommt überraschenderweise an sehr vielen Stellen ohne Verb aus. „Ich bin 30 Jahre alt“ heißt hier „Ich 30“. Stattdessen hat es eine Menge Füllwörter, die gar keine richtige, oder ständig wechselnde Bedeutungen haben.

Aktuelles Beispiel: „Peter co lanh khong?“ heißt, „Peter, ist dir kalt?“, bzw: „Frierst du?“ Wobei „lanh“ kalt bedeutet und „khong“ ein Frage-Partikel ist. Das „co“ wiederum KANN „haben“ bedeuten, ist aber in diesem Fall eher ein Füllwort.

Komplett verrückt wird es dadurch, dass man nicht mit „ja“ antwortet, sondern indem man einen Teil des Satzes wiederholt. Und zwar nicht, wie man meinen könnte, das, worauf es ankommt, nämlich das „kalt“ – sondern ausgerechnet das „co“.

Auf die Frage „Ist dir kalt?“ antwortet man also sinngemäß mit „Ist.“

Oder, um eine Hilfsanlehnung aus einer anderen Fremdsprache mit Füllwörtern zu nehmen: „Ist dir fei kalt?“ „Fei.“

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