Kolonialistenwaren

Deutschland hatte ja Anfang des vorigen Jahrhunderts noch Läden für „Kolonialwaren“. Also alles mögliche, was so aus dem fernen Ausland herbei geschafft wurde, und als Luxusware galt: Tee, Kaffee, Schokolade…

Hätte Asien solche Läden gehabt, hätten sie vermutlich „Kolonialistenwarenläden“ heißen müssen, und man hätte dort Käse bekommen und Brot und Salami und solche Dinge.

Und Milch.

Milch gibt es zwar mittlerweile an jeder Ecke, aber man zahlt gut und gerne 15.000 Dong für eine Packung H-Milch. Das sind zwar umgerechnet etwas weniger als ein Euro, aber auf die allgemeinen Preise hier umgerechnet entspricht es entweder einem Schnellimbiss, oder sogar fast schon einem Mittagsessen in einem kleinen Mittagsmenü-Restaurant. Es gibt in Vietnam keine milchgebenden Kühe.
Das wäre also in etwa so, als würde Milch in Deutschland so um die drei bis fünf Euro kosten.

2 Responses to Kolonialistenwaren

  1. Martin says:

    Servus,
    was trinken denn die Vietnamesen anstatt Milch? Soja?
    Irgendwie müssen die doch auch an ihre Eiweiße kommen.
    Ist es denn so, dass sie Milch nicht vertragen?

    M

  2. admin says:

    Die Milchunverträglichkeit existiert, aber nicht bei allen Vietnamesen. Es gibt hier in der Tat Sojamilch und es gibt „gesüßte“ Milch. Keine Ahnung, ob das auch Sojamilch ist, oder ob der Milchgehalt darin so sehr reduziert ist, dass die Unverträglichkeit nicht anschlägt.

    Was die notwendigen Eiweiße angeht… ich bin jetzt kein Ernährungsfachmann, aber hier wird sehr viel Fisch gegessen. Sind darin nicht auch Eiweiße? Man kläre mich auf.

    Insgesamt aber ist „Milch“ schlicht kein alltäglicher Bestandteil irgendwelcher Nahrungsmittel oder Mahlzeiten. Müsli gibt es hier nur für Ausländer, Tee wird grün getrunken, Kaffee mit gedickter, süßer Kondensmilch (oder schwarz)… und Kartoffelpüree gibt es hier auch nicht ;-)

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