Importwaren

Die Supermarktkette „L’s Place“ ist ein reiner Import-Supermarkt, der sich an Ausländer in Hanoi richtet. Hier findet man kein einziges lokales Produkt, stattdessen ein buntes Sammelsurium an gängigen ausländischen Marken, die manche Ausländer von zu Hause so sehr vermissen. Wie man sich denken kann überwiegend zu gepfefferten Preisen. Dafür ist andererseits die Chance, dass die dort gekaufte Schokolade so schmeckt, als habe sie drei Wochen in der Sonne gelegen, etwas geringer, als in den meisten anderen vietnamesischen Supermärkten.

Ich habe „L’s Place“ lange Zeit ignoriert, weil es mittlerweile einige gängige ausländische Marken auch in einigen anderen Supermärkten gibt. Diese Woche habe ich dann allerdings eine Überraschung entdeckt: Deutsche Schwämme. Schwämme. Diese 0815-Dinger, oben gelb, unten mit schwarzer Kante? Sehen so aus, als gebe es sie überall auf der Welt, gibt es aber scheinbar nur in Deutschland. Oder zumindest nicht in Asien. Vietnam scheint aus irgend welchen Gründen fast gar keine Schwämme zu produzieren (oder sie sind ständig ausverkauft), und die importierten Schwämme aus Japan oder Südkorea sind meist viel zu flach und außerdem mitunter grässlich teuer. Zwei Euro pro Schwamm. Alle einzeln verpackt. Man fühlt sich, als sei man moralisch dazu verpflichtet, einen Schwamm drei Monate lang zu benutzen, was angesichts des feuchtwarmen Klimas nicht gut sein kann (auch wenn man sie regelmäßig auskocht).

Ausgerechnet bei „L’s Place“ finde ich also jetzt die deutschen Gelbschwarzschwämme, und das auch noch für weniger als einen Euro. Für drei Stück. Für kurze Zeit stelle ich mir die Frage, ob ich den Laden in seiner Preispolitik nicht völlig falsch eingeschätzt habe, und die Preise gar keine Importpreise sind.

Dann fällt mein Blick auf einen kleinen Lindt-Osterhasen. Kostet 400.000 Dong. Umgerechnet knapp 15 Euro. Statt Hasen gibt es diese Ostern also lieber blitzsauberes Geschirr.

5 Responses to Importwaren

  1. Gaby says:

    Nach Ostern werden die Hasen hier für die Hälfte des Preises verkauft. Wär doch was, oder?

  2. yeuem says:

    Da gehst wohl in 63-Ly Thuong Kiet einkaufen
    Lindt kaufe ich nicht mal in Deutschland
    UND wenn ich längere Zeit in Vietnam bin
    kauf ich dann eher vietnamesische Produkte

    Interessant wären ja aktuelle Preise aus Vietnam
    also was kostet ein Kaffee oder 1 Kilo
    was kostet das Faßbier oder die Pho
    ABER da tun sich alle Blogger schwer
    darüber zu berichten

  3. Gaby says:

    Oh, die Lindt-Osterhasen sind doch die besten, die gehören einfach zu Ostern, so einfach ist das!!!

  4. T says:

    ach du, ich verkaufe diese zeit h?ng xiêm (sapotillier) von dem garten von nachbarn. sehr suess, gross, gut fuer gesundheit, weich (nicht mit chemik wie china oder im markt). Sehr billig, nur 24.000 (weniger als 1 euro) fuer 1 kilo. Im Markt verkauft man viel mehr teuerer, ich verkaufe wie wholesale. Wenn du brauchst, sag mal. ^^ hihi, werbung mal. Entschuldigung. :D

    bild im google:
    http://www.google.com.vn/search?um=1&hl=vi&client=firefox-a&rls=org.mozilla:vi:official&channel=np&q=h%E1%BB%93ng+xi%C3%AAm&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_qf.,cf.osb&biw=1024&bih=477&ie=UTF-8&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi&ei=p_SGT7SjLsqiiAe74YnDBw

  5. Florian says:

    Ich habe in L’s place schon mal Spätzlesmehl gefunden und gekauft (80.000d). Nicht dass man das wirklich braucht, aber schon irgendwie nett. Hab mich immer gefragt, auf welchem Weg die ihre Produkte importieren. Meine Vermutung ist, dass die Antwort in den prallen Koffern der Vietnam Airlines Crew auf den Frankfurt-Flügen liegt.

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