Versteckte Botschaft

Da der Heimweg seit einigen Wochen durch das Botschaftsviertel hindurch führt an dieser Stelle ein paar Beobachtungen. Botschaften sagen so einiges aus. Beispielsweise die Tatsache, dass die kubanische oder die rumänische Botschaft jeweils an sehr exponierten Plätzen stehen, bzw. sich „gute Plätze ergattert“ haben.

Eher seltsam dagegen fällt auf, dass auch die ukrainische Botschaft mitten im Botschaftsviertel platziert ist. Also: Nichts gegen die Ukraine, aber wer oder was wohnte da vor 1991 drin?

Die deutsche Botschaft wiederum wurde angeblich direkt von der DDR übernommen (praktisch), was man im Inneren allerdings auch deutlich sieht. Die Wände sehen aus wie aus einem schlechten Nostalgik-Film. Ach ja, und die Israelis sind gleich neben dem Goethe-Institut, und zudem eine der wenigen Botschaften mit einer richtig hohen Mauer drumherum.

Die andere Botschaft mit hoher Mauer drumherum ist die amerikanische. Sie liegt am weitesten weg von allen. Nicht mehr im Botschaftsviertel, sondern im Westen der Stadt. Die einen sagen, das sei deswegen, weil die Amerikaner ihre Botschaft erst so spät eröffnet hätten (1995 erst) – da sei eben nichts mehr übrig gewesen.

Die anderen sagen, die Amerikaner hätten es so gewollt. Wegen der Sicherheitsvorschriften. Die US-Botschaft ist sicherlich diejenige mit der höchsten Mauer. Man könnte auch sagen, die ganze Botschaft sieht eigentlich aus wie eine einzige Mauer.

Eine der wunderschönen alten französischen Kolonialvillen (in der die überwiegende Mehrzahl aller anderen Botschaften untergebracht ist) auf dieselbe … äh… „Sicherheits“-Stufe zu heben, wäre sicherlich schwierig geworden.

3 Responses to Versteckte Botschaft

  1. Martin says:

    So, hättest du anfangs gefragt, wer wohl die höchste Mauer hat….na ja das Ratespiel wäre wohl sehr deutlich ausgefallen, denke ich! Ein Wunder, das die „Exmauer“ in Berlin nicht auch wegen gewissen „Sicherheitsstandards“ von den Amerikanern errichtet wurde. (Damals waren sia aber ja auch noch „Berliner“). Wird auch eine der wenigen sein, die sie semiaktiv miteingerissen haben….
    Nun gut zurück zum Thema. Bei Israels Botschaft wundert es mich allerdings schon ein wenig, haben die in Vietnam etwas zu befürchten oder ist es eine grundsätzliche, vielleicht geschichtsbedingte Angst?

    Das Geld für hohe Mauern könnten die USA jedoch mit einer anderen, weniger imperealistischen Politik einsparen… Abgesehen davon hat doch eine mauerlose, französische Altbauvilla auch mehr Scharm… Mit dem gesparten Geld könnte man das Gebäude dann mit den neuesten delux Luxusartikeln ausstatten…
    :-)
    Vielleicht wieder ein Artikel, den ich besser nicht unterschreiben sollte….wahrscheinlich stehe ich aufgrund meines Geburtsortes und meines dritten Vornamens sowieso schon auf irgendeiner Liste!?
    In diesem Sinne
    SCHAHAB

  2. Gaby says:

    Hey, Martin,
    wenn du schon von französischen Altbauvillen schreibst, solltest du auch die ursprüngliche Schreibweise benutzen: nämlich „charme“. Ich musste zweimal hingucken!!
    Nichts für ungut! ;-)

  3. Martin says:

    Tja, was die neue Rechtschreibreform uns so alles antut…. gebe aber gerne zu, dass ich „charme“/Scharm nachgeschlagen habe, da ich mir nicht sicher war, was unsere Rechschreibreformer daraus gemacht haben…
    So nun wissen wir ja alle bescheid. Eventuell werde ich mich aber dazu veranlasst fühlen in weiteren Kommentaren auf die alte Rechtschreibung zurückzugreifen, um die französischen Altbauvillen nicht zu beleidigen… ;-)

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