Es ist erstaunlich, wie schnell man gewisse Dinge vergisst. Jedes Jahr wird es in Hanoi kühl, und jedes Jahr wundert man sich, wie kühl es werden kann. Jedes Jahr kommen im Sommer die heftigen Regenschauer, und man wundert sich, wie heftig es in kurzer Zeit regnen kann.
Und jedes Jahr kommt mindestens einmal ein Regenschauer, der nicht nur besonder heftig ist sondern auch besonders lange andauert. Also sagen wir, drei Stunden. Was für Hanoi sehr lange ist. Ausnahmen bestätigen die Regel. Gestern war also der erste große und lange Regenschauer des Jahres. Und damit auch das erste richtige Chaos auf den Straßen.
Bordsteine komplett überflutet, Straßen unpassierbar, Taxis unerreichbar oder im Stau. Überhaupt Stau. Stau, Stau, Stau. Stau von Motorrollern, die sich nicht durch die Wasserseen auf den Straßen trauen. Stau von Autos, die aus Angst vor anderen Staus mitten auf der Straße umdrehen und dadurch weitere Staus provozieren. Stau wohin man sieht.
Und das allerbeste: Drei Stunden nach Ende des Regens war plötzlich alles wie immer. Kein Wasser mehr zu sehen, keine Staus. Alles friedlich. Bis zur nächsten Flut.
An meinem Regenmesser in der Vong Thi waren es genau 69 mm in ca 2,5 Sunden. Aber ähnlich war es schon am 6.6. mit 42 mm in einer Stunde und am 22.5. mi 78 mm in der ganzen Nacht