Und es war Sommer

Tet ist eigentlich wettermäßig als graue, feuchte Zeit bekannt. Tet-Wetter ist Frühlingswetter, mit dem vietnamesischen Neujahr beginnt offiziell auch der Frühling (selbst wenn Tet manchmal schon Mitte Januar stattfindet), und der Frühling ist in Vietnam eine sehr nassfeuchte Angelegenheit: Nieselregen, Wolkenschleier, Schimmel im Haus. Frühjahrsputz bedeutet unter anderem auch, mal durch alle Schränke zu gehen, ob irgendwo in der hinteren Ecke nicht vielleicht gerade eine Hose oder ein altes Paar Schuhe schimmeln.

Wie das aber mit dem Wetter so ist: Es hält sich nicht an Regeln. In drei Tagen beginn das vietnamesische Neujahr. Das Wetter? Sommerlich warm. Sonne, blauer Himmel. Fast schon… heiß.

Das Verstörende am vietnamesischen Sommer ist normalerweise, dass er von April bis November dauert, und in einem in dieser Länge etwas schwer zu ertragenden Einheitsbrei von grauwarmer, sonnenloser Hitze daher kommt. Anders gesagt: Ich hoffe, der Sommer beginnt dieses Jahr nicht im Februar. 10 Monate Einheitsgrausommer halte ich nicht aus. Die Kälte kann gerne noch mal für ein paar Tage zurückkommen, sodass wir uns im März dann alle so richtig auf den Sommer freuen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert