Felder, die brennen

Vom Flugzeug aus sah es gleichzeitig beeindruckend und bedrohlich aus: Im Landeanflug von Hanoi waren auf allen Feldern ringsum die Feuer zu sehen, und mit ihnen die langgezogenen Rauchschwaden. Die Reisbauern haben ihre Ernte eingebracht und verbrennen jetzt das Reisstroh. Jeden Morgen. Jeden Abend. Seit Tagen schon.

Der Effekt ist ebenfalls ebenso beeindruckend wie bedrohlich: Seit Tagen liegt beißender Rauch über Hanoi. Nicht nur über Hanoi, sondern weil die Fenster hier aus Prinzip nie wirklich komplett dicht sind auch in den Häusern. Ich will gar nicht wissen, was diese Luft hier gerade für Feinstaubwerte hat. Immerhin riecht brennendes Stroh etwas besser als Lastwagenabgase.

Die Regierung versucht offenbar schon seit Jahren, irgendwelche Alternativen anzubieten oder die Bauern zu überreden, ihr Stroh nicht zu verbrennen. Eine Kurzrecherche im Internet ergab sogar, dass man das Stroh theoretisch für Heizkraftwerke nutzen könnte. Ich nehme aber an, allein das Einsammeln, Verteilen und Aufbereiten des Strohs macht die Sache für die Reisbauern uninteressant. Sie machen einfach das, was am einfachsten ist: Stroh vor’s Haus. Anzünden.

Wir werden wohl noch ein paar Tage mit den Rauchschwaden leben müssen.

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