4163 Tote…

… sind auf Vietnams Straßen von Januar bis einschließlich Mai zu beklagen. Das sind schon jetzt mehr Straßenverkehrsopfer, als im gesamten vergangenen Jahr in Deutschland (ca. 3600). Und, wohlgemerkt, in Vietnam rast niemand mit 140 Kilometern pro Stunde über die Autobahn, weil das angesichts des Verkehrs gar nicht möglich ist.

Die Verkehrstotenstatistik machte Anfang der Woche besondere Schlagzeilen, weil ein prominentes Opfer zu beklagen ist: Ein seit 23 Jahren in Vietnam lebender und arbeitender japanischer Archäologe wurde auf dem Weg zu einer Ausgrabungsstätte getötet. Das war der Tageszeitung Thanh Nhien Anlass genug, um auch noch zwei weitere Unfälle zu nennen, die ansonsten vielleicht gar nicht in der Zeitung aufgetaucht wären: Am Sonntag waren drei Menschen gestorben, als sich ein Bus überschlug, zwei Tage vorher waren sieben Menschen gestorben, als ein anderer Bus in eine Steilwand gefahren war. Das ist alles nicht weiter verwunderlich, wenn wir von 4000 Toten in rund 150 Tagen sprechen. Statistisch gesehen 26 Verkehrstote pro Tag. Eine wahnsinnige Zahl.

Würden die 4000 Menschen alle am selben Tag sterben, gäbe es vermutlich tagelang Medienberichte und Aufregung. So regt sich niemand auf. Es ändert auch niemand was. Sein eigenes Verhalten im Straßenverkehr zum Beispiel. Ich bin in solchen Momenten sehr froh, dass ich nicht über Land fahren muss, und wenn ich das tue, dann nicht mit dem Motorroller.

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