Das erste Mal

Die Hanoi Towers sind eines der Bürohochhäuser Hanois. Im Erdgeschoss ein paar bunte, moderne Läden. In den oberen Etagen zahlreiche Büros von Banken, Organisationen wie der deutschen GTZ und anderen internationalen Firmen.

Nach oben führen selbstverständlich vier verspiegelte Fahrstühle. In solchen Fahrstühlen befinden sich normalerweise ein Haufen Leute, die es eilig haben. Immerhin ist man Angehöriger der großen Welt der Banken und Reichen. Deswegen sollten Hinzukommende immer schnell auf den „Türen schließen“-Knopf drückn. Was sie oft nicht müssen, weil bereits ein ungeduldiger Fahrgast direkt an der Bedienungstafel steht und die Türen schließt, sobald man mit dem ersten Fuß über die Schwelle getreten ist.

In diesem Fall stand nur eine junge Frau darin. Schick und adrett im Business-Kostüm gekleidet. Ich hatte vergessen auf den „Türen schließen“-Knopf zu drücken, wobei in diesem Fall die geöffnete Phase der Türen in der Tat erstaunlich lange dauerte. Also schaue ich sie lächelnd mit einem „Entschuldigung“-Blick an, drücke schließlich auf den Knopf, die Türen surren zu.

Sie erwidert meinen Blick lächelnd. Allerdings kam meine versteckte Botschaft offenbar überhaupt nicht bei ihr an.
Sie sagt nämlich plötzlich: „Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich Lift fahre.“

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