151, Kapitel 7: Wasserbüffel

Für die letzten Wochen meiner Magisterarbeit bin ich damals auf eine Schweizer Berghütte gefahren. Kein Internet, keine Ablenkung, nur die Bücher, der Computer und ich (und meine damalige Freundin; und sehr viel guter Schweizer Käse, frisches Obst, leckere Nudeln und klare Bergluft). Wenn ich mit dem Schreiben oder Korrigieren der Kapitel fertig war, sind wir auf Bergwanderung gegangen. Warum ich das an dieser Stelle erzähle? Weil ich vor den Kühen einen Heidenrespekt hatte. Jeden Moment, dachte ich, würde eine dieser Kühe beschließen, mich umzurennen.

Bei Wasserbüffeln hatte ich noch nie dieses Gefühl. Ich weiß nicht ob das übertriebene Furcht vor Schweizer Bergkühen ist, oder unvorsichtige Naivität vor den Emotionsausbrüchen vietnamesischer Wasserbüffel. Tatsache ist, dass ich für die Recherche des Kapitels unter anderem durch eine Herde Wasserbüffel hindurchgelaufen bin. (Also gut, nicht direkt „für“ die Recherche, aber im Rahmen der Recherche ergab sich das so.)

Das Foto wiederum ist kurioserweise eines meiner ältesten Vietnamfotos, geschossen bereits 2005 bei meinem allerersten Besuch in Sapa. Ein Schnappschuss. Der Büffel kam um die Wegesbiegung getrabt. Klick. Was unter anderem beweist, dass man für interessante Motive keine teure Ausrüstung braucht – das Objektiv, das ich damals auf der Kamera hatte, war nicht zu vergleichen mit den Summen, die ich heute in der Fototasche spazieren führe.

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