Der erste Sturm des Jahres

Vietnam hat den ersten Wirbelsturm der Saison. Er wütet gerade im Golf von Tonkin vor Haiphong, und bringt ziemlich ungemütliche Regenschauer nach Hanoi. Seltsamerweise sind die vietnamesischen Online-Zeitungen voll davon, während die entsprechenden englischen Ausgaben den Sturm mit keiner Zeile erwähnen.

Der Sturm hat einen Namen mit „T“, der mir schon wieder entfallen ist. Tamijo oder Tramijo oder Troijma oder irgend so etwas. Klang entfernt japanisch. Die Eingabe aller dieser Namen in Google bringt allerdings nur Webseiten auf Kroatisch zum Vorschein.

Das komplizierte an den Wirbelstürmen in Asien ist, dass eine Arbeitsteilung in der Benennung existiert. Jedes Land der Region darf mal, deswegen hatten die tödlichen Stürme der vergangenen Saison so illustre Namen wie „Durian“ oder „Xangsane“.

Ta-Dingsbums, oder wie immer er hieß, klang für mich japanisch. Jedenfalls hat Voice of Vietnam gemeldet, dass an 5400 Boote eine Sturmwarnung ging, und irgend ein Politiker meldete sich zu Wort, und forderte die lokalen Behörden auf, das Leben und den Besitz der Bewohner zu garantieren. Auch wenn ich mich frage, wie genau das in der Realität passieren soll, dass man den Besitz garantiert.

Ah. Möglicherweise habe ich es. „Tamijo„. Zumindest findet sich der Name in einer US-Datenbank für Baby-Namen. „Aussprache: unbekannt. Popularität: Derzeit in den USA nicht in den Top100. Versehentliche Spitznamen: Keine bekannt, aber seien Sie auf der Hut, dass der Vornamen zusammen mit ihrem Nachname keine versehentlichen Spitznamen ergibt.“ Danke für die Tipps. Man weiß ja nie, ob man zufälligerweise mal später sein Baby Tamijo nenne will. Oder Zrglrfrz. Oder Alzrüqüäraras.

Vielleicht hieß er doch irgendwie anders.