Ich habe den kaputten Schlauch übrigens zurück gebracht. Die Mechanikerfamilie (es waren mehrere, und sie hatten nebenher noch ein Geschäft für Pho-Nudelsuppe laufen; wobei ich nicht weiß, was schlimmer ist: Bei einem Koch zu essen, der auch Motorräder repariert, oder sich das Motorrad von einem Koch reparieren zu lassen) erklärte, dafür könnten sie nichts, und sie hätten den Schlauch ja auch nur gekauft, und es sei ja nicht ihre Schuld, dass das Ding eine Stunde später schon wieder kaputt sei.
Auf die Idee, dass es sehr wohl etwas mit ihnen zu tun hat, wenn sie möglichst billiges Zeug kaufen, kamen sie wohl nicht.
Auf die Idee, dass ich sicherlich nicht mehr wiederkommen werde, wenn ich mal wieder ein Problem habe (oder was essen will), kamen sie wohl auch nicht. Nebenbei bemerkt ein leider nicht seltenes Problem vietnamesischer Händler. Irgendwie verstehen manche nicht, dass Kunden, die betrogen wurden, nicht noch ein zweites Mal kommen.
Wobei ich auf all das eigentlich gar nicht hinauswollte, sondern auf folgende Szene: Der Mechaniker nahm den Schlauch entgegen, sah sich ihn kurz an (er war an einer Stelle der Länge nach aufgeplatzt), und warf ihn dann an den Straßenrand.
Zehn Sekunden später war eine Frau an der Stelle, mit einem kleinen Handwagen, auf dem sie Plastikschlappen verkaufte. Sie sah sich scheu um, ob wirklich niemand diesen wertvollen Schlauch noch haben wolle, griff dann danach, steckte den Schlauch sorgfältig vor ihren Wagen und zog weiter.
So viel dann noch zum bereits erwähnten Thema Armut.
