Wo wir schon beim Thema Sommerloch sind: Das gibbet in Vietnam nicht. Zur Zeit sind nämlich beispielsweise gerade Schulferien, also eigentlich beste Sommerloch-Zeit. Was macht das Parlament? Es hält seit einer Woche seine konstituierende Sitzung für die neue Legistlaturperiode ab. (Man erinnere sich: Im Mai wurde gewählt.)
Für vietnamesische Journalisten also gerade gewissermaßen Hochsaison statt Flaute. Fast jeden Tag gibt es neue Personalien zu verkünden. Heute wurde beispielsweise über das Kabinett abgestimmt. Das wurde verschlankt. Auf 22 Minister. Nein, falsch: Auf 21 Minister und eine Ministerin. Letztes Jahr waren es noch zwei Ministerinnen bei insgesamt 26 zu vergebenden Posten.
Sommerloch in einem Land, in dem Arbeitnehmer durchschnittlich nur ein Dutzend Urlaubstage haben, wäre sowieso utopisch. Im Normalfall wird der Urlaub auch nicht für „Urlaub“ genutzt, sondern beispielsweise für Besuche der Familie auf dem Land.
Und das ist ja, nicht nur in Vietnam – alles andere als Urlaub.
