Wer wird Milliardär?

Heute kam Günther Jauch im vietnamesischen Fernsehen.

Günther Jauch, der vietnamesische.Naja, fast. Es kam „Wer wird Millionär“ mit exakt derselben Musik, exakt demselben Studio und exakt denselben Grafiken. Nur die Kandidaten sahen alle anders aus. Und die Gewinnstufen auch.

Es ging zwar auch bei 100 los, aber gemeint waren 100 000. Vietnamesische Dong, versteht sich. Das sind ungefähr 5 Euro. Die Kandidatin stieg aus bei 5000, also 5 Millionen Dong. Das war noch unter der zweiten Gewinnstufe (!), aber angeblich eine Grenze, an der fast 100 Prozent der Kandidaten scheitern.

Kein Wunder. Die Frage lautete: „Der Fußballspieler welches Landes schoss dass 2000. Tor der WM-Geschichte: a) Deutschland, b) Brasilien, c) Schweden, d) Frankreich“. Hätte das jemand gewusst? Ich nicht.

5 Millionen Dong sind übrigens 250 Euro. Das ist zwar nicht schlecht in einem Land, wo das Monatsgehalt eines Fachverkäufers rund 50 Euro beträgt. Andererseits ist es für viele Mittelklasse-Vietnamesen noch nicht mal ein Monatsgehalt.

2 Responses to Wer wird Milliardär?

  1. Leo says:

    Hmm Frage zu der Aussage Monatsgehalt 50 Euro, in vorherigem Artikel hast Du
    „Der durchaus geräumige Wagen meiner Gasteltern kostete scheinbar umgerechnet so um die 15 000 Euro. Was bei einem durchschnittlichen vietnamesischen Monatseinkommen von 2400 US-Dollar (in den Städten!, landesweit: 700 Dollar) trotzdem eine Stange Geld ist.“ geschrieben….. würde mich wirklich interessieren.

    bin leider erst frisch in Deinem Blog und daher noch nich in den „neueren“ Jahren angelangt…diidüüdiidüüü Zeitreise…
    Gruß Leo

  2. ngungon says:

    „Durchschnittliches Monatseinkommen von 2400 Dollar“ ist falsch. Wenn ich das tatsächlich geschrieben haben sollte, muss ich das korrigieren. Gemeint ist natürlich Jahreseinkommen. Macht 200 Dollar im Monat. Durchschnitt. Wobei die Zahl auch schon wieder veraltet ist.

    Ein Verkäufer verdiente damals, 2006, etwa 50 Dollar im Monat. Das wird mittlerweile auch etwas höher sein. Gehälter sind aber eine schwierige Sache in Vietnam, es gibt sogar einen eigenen begrifflichen Unterschied zwischen „Monatsgehalt“ und „Monatseinkommen“. Sprich, nicht wenige Vietnamesen arbeiten noch nebenbei, oder spekulieren an der Börse oder haben alle möglichen „sonstigen Einkünfte“.

    Mit dem Durchschnitt ist nämlich immer noch nicht erklärt, wieso hier so viele Porsche herumfahren und man sich Wohnungen für 3000 Euro den Quadratmeter leisten kann.

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