Die deutschen Journalisten waren schnell. Noch in der Nacht zum Samstag waren die ersten Online-Berichte geschrieben. Beispielsweise vom Redakteur des Focus, der sich mit dem besonderen Verhältnis zwischen Vietnam und Deutschland beschäftigt. Oder auch von der Welt, die unter anderem auf die in Hanois Straßen hängenden Lautsprecher eingeht.
Am Aufhänger des FAZ-Online-Texts bin ich sogar halb mitschuldig, weil ich in einem Anflug von geistiger Umnachtung den Anwesenden erzählt hatte, dass US-Senator McCain in den Hoan Kiem See gestürzt war. Das ist natürlich völlig falsch, es war der Truc Bach See, und das wusste sogar Steinmeier, wie wiederum der FAZ-Redakteur weiß.
Und dann gibt es da noch die Nachrichtenagentur AP, die in relativ untypischer Weise ein glossenartiges Stück über das Thema „Deutsche Journalisten auf einer vietnamesischen Pressekonferenz“ aufgesetzt hat, das wiederum zeigt: Vietnams Pressearbeit hat noch ein paar Schritte zu gehen, wenn sie nicht internationalen Sarkasmus auf sich ziehen will. Kritische Fragen zu erlauben, heißt ja noch lange nicht, sie auch tatsächlich beantworten zu müssen. Das tun deutsche Politiker schließlich auch nicht immer.
Mittlerweile hat natürlich die Innenpolitik das Thema Steinmeier wieder so dermaßen überlagert, dass vermutlich nicht mehr viel zum Thema Südostasien kommen wird. Für den wunderschönen Titel „Ich bin dann mal Beck“, wird hier stellvertretend die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung von mir verlinkt.
