Paradies für Falschparker

Sensationelle Meldung in der Zeitung. 2007 wurden in Hanoi Strafzettel für das Falschparken verteilt, und zwar… 450 Mal.

450 Strafzettel in einem ganzen Jahr. Macht weniger als zwei Strafzettel pro Tag, bei einer Einwohnerzahl von 3-6 Millionen. Zugegeben, auch mit weniger Autos. Ändert aber trotzdem nichts an der Tatsache: In Hanoi parkt man eigentlich, wo es einem gerade passt. Die einzigen Wächter sind nicht die Polizei, sondern die Laden- oder Hausbesitzer, die einen davonscheuchen. Das wiederum funktioniert allerdings recht effektiv.

Die Polizei wiederum ist zu sehr damit beschäftigt, an den Ampeln die Rotsünder aus dem Verkehr zu ziehen, oder die Nicht-Helm-Träger. Das soll sich aber jetzt ändern, heißt es in der Zeitung: Ab nächstem Monat soll in zwei großen Straßen in Hanoi verstärkt Jagd auf Falschparker gemacht werden.

Wow. In zwei ganzen Straßen. Vermutlich ein Pilotprojekt, um die Straßenpolizei an das zu gewöhnen, was sie ja in Europa angeblich am liebsten macht: Knöllchen verteilen. Eine der Straßen ist übrigens die Straße, in der die Hauptzentrale des Radios sitzt. Die hat sehr breite Bürgersteige, sehr hohe Kanten und nur wenige Auffahrten für Mopeds, und man ärgert sich in der Tat ziemlich oft darüber, dass exakt an diesen Auffahrten dann dicke, sehr teure Wagen stehen.

Hilft nur nichts, sich darüber aufzuregen, weil diese Wagen vermutlich entweder irgendwelchen sehr wichtigen Leuten beim Radio gehören, oder irgendwelchen sehr wichtigen Gästen wichtiger Leute beim Radio.

Ich bin ja dann doch mal sehr gespannt, ob die Wagen von April an immer noch dort stehen… Ich nehme da auch Wetten an.

2 Responses to Paradies für Falschparker

  1. Martin says:

    Ich setze 10 Euro auf die wahrscheinliche Wahrscheinlichkeit, dass die Karren dann immer noch dort stehen. Ich könnte mir vorstellen, dass es ein internationales „Gesetz“ ist, dass dicke Karren wichtiger Leute grundsätzlich überall stehen (dürfen). Entweder weil sie die entsprechenden anderen wichtigen Leute kennen, die für sie das Problem mit den Knöllchen regeln oder weils ihnen schlicht wurscht ist, ob sie nun 30 Euro oder so für Falschparken zahlen. Was kostet das bei euch überhaupt? Diese Frage ist wahrscheinlich das 3. Argument für meinen Wetteinsatz….
    Wer hält dagegen?
    m

  2. admin says:

    Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, was Falschparken kostet. Aber zu teuer wird es wohl in der Tat nicht sein. Ähnliche Überlegungen wie du habe ich auch jedes Mal, wenn ich luxuriös frisierte Jugendliche ohne Helm auf Mopeds sehe. Entweder deren Eltern sind wohl irgend jemand Wichtiges, oder die Eltern haben so viel Geld, dass ihnen die umgerechnet zehn Euro Bußgeld nichts ausmachen.

    Denn den Verkehrspolizisten zu entkommen ist derzeit eher schwierig. Es sei denn, man fährt wild Haken über rote Ampeln. Das gibt es natürlich auch. Da ist dann helmfreies Fahren doppelt so sinnvoll.

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