Frauen der Roten Zao

Rote Dao
Charakteristisch vor allem die Kopfbedeckung, ein mehrfach übereinander geschlagenes, dickes Tuch, das sicherlich ein paar Kilogramm wiegt (2. v. l. sowie 2. v. r.). Die Frauen erklären deswegen auch, sie trügen diese Rot-Käppchen nicht immer, sondern nur… wenn die Sonne scheint. Denn der Schutz ist vor allem wirksam als Sonnenschutz. Außerdem kann man Geld darin transportieren.Die Frauen, so steht es in jedem Reiseführer, rasieren und wachsen sich dann den vorderen Schädel (deswegen sieht man so wenig Haar). Das ist nur die halbe Wahrheit. Erstens gilt es nur für verheiratete Frauen, und zweitens wird laut Aussage der Zao nicht rasiert, sondern… die Wurzel ausgerissen. Brrrr.

Geschrieben werden sie offiziell übrigens „Dao“, was auch daran liegt, dass es im Vietnamesischen zwei verschiedene „d“ gibt. Gesprochen wird es aber Ssssao oder Zzzao, mit weichem S oder Z. Ich hab mich hier für die falsch geschriebene, lesefreundliche Version entschieden.

2 Responses to Frauen der Roten Zao

  1. m says:

    Danke für das schöne Foto. Ich habe so eine rote Tasche wie auf dem Foto. Die hat mir schon vor Jahren jemand geschenkt. Jetzt weiß ich wenigstens, von welcher vietnamesischen Minderheit sie stammt. Wo wohnen die roten Dao?

  2. admin says:

    Man findet sehr viele Rote-Dao-Stämme in der Gegend rund um Sapa und Lao Cai. Dort entstand auch das Foto. Soweit ich informiert bin ist es eine Minderheit, die generell in Nordvietnam lebt, und auch in verschiedenen Höhenlagen.

    Was die Taschen und Accessoires angeht muss man natürlich auch feststellen, dass in Gegenden wie Sapa, wo viele verschiedene Volksgruppen aufeinander treffen, auch eine Vermischung der Kulturen stattfindet. Gerade wenn es darum geht, „Handgemachtes“ zu verkaufen, sind viele nicht sehr wählerisch, und kaufen gegebenenfalls die Sachen auch selbst irgendwo günstig ein, um sie dann als „Selbstgemacht“ an Touristen weiterzugeben.

    Insgesamt merkt man doch sehr stark einen Verhaltensunterschied von Stämmen oder Dörfern, die vielen Touristen ausgesetzt sind. Da entwickelt sich leider auch eine gewisse Gier, die natürlich auch verständlich ist. Fakt ist nunmal, dass viele dieser Dörfer so entlegen liegen, dass mir spontan kein sinnvolles Entwicklungsprogramm einfällt, mit dem man sie aus der Armut reißen könnte. Wer will schon so weit von jeglicher Infrastruktur irgendwelche Produktionsstätten aufbauen?

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