Schlafen verboten

Pärchen am Hoan Kiem SeeIch bin dafür, dass für einen Spaziergang am Hoan Kiem See künftig Eintrittsgeld verlangt wird. Das würde die Parkwächter beschäftigen. Denn wenn ihnen langweilig ist, kommen sie anscheinend auf lauter dumme Gedanken.

Dazu eine kurze Hintergrund-Erklärung: Der Hoan Kiem See ist in gewisser Hinsicht das Zentrum Hanois. Er liegt neben der Altstadt, und von ihm gehen mehrere Hauptachsen mit Geschäften ab. Außerdem gibt dort einen kleinen Tempel, eine wunderschöne kleine Parkanlage ringsum, und dementsprechend auch ziemlich viele Touristen.

Heute war wieder richtig schönes Wetter. Vergleichbar mit einem sonnigen Mai-Tag in Deutschland etwa. Sonne schien, Brise wehte, es war warm, aber nicht zu warm. Sehr angenehm, und dazu noch überraschend blauer Himmel. Hat man in Hanoi auch nicht alle Tage.

Deshalb: Nach dem Mittagessen eine der Parkbänke am See gesucht, und in die Sonne gesetzt. Ich habe dann irgendwann bei meiner Freundin den Kopf auf die Knie gelegt und ein wenig die Augen geschlossen.

Allerdings nicht sehr lange…

Hoan Kiem SeeAuftritt Parkwächter: Schlafen ist hier verboten. Meine Freundin: Er hat sich nur kurz hingelegt. Antwort Parkwächter: Er schläft schon sehr lange, ich habe das beobachtet. Schlafen sieht nicht schön aus hier am See.

Ich finde dieser Hinweis sollte dringend in die Reiseführer aufgenommen werden: Nicht schlafen! Wer am See nicht in die Gegend schaut und die Landschaft genießt, wird bestraft.

PS: Ich hab dann meinen Kopf an die Schulter gelehnt und weitergeschlafen. Wäre eigentlich interessant gewesen, was er dazu gesagt hätte, aber er kam nicht mehr.

2 Responses to Schlafen verboten

  1. Martin Wehnert says:

    Schlimmer als ein Parkwächter waren in Indien immer die neugierigen Inder, die sich direkt vor sich setzten und dich anstarrten. Wenn du gerade Tagebuch geschrieben hast, setzten sie sich neben dich und schauten auf das Geschriebene – ohne natürlich irgendetwas zu verstehen. Wenn dann irgendwann 6 Leute im Halbkreis vor dir saßen, bist du doch lieber wieder ins öde Hotelzimmer gegangen.
    Okay, das war 1989, als ich vor zwei Jahren wieder da war, hatte sich das ganze deutlich entspannt. Neugierig sind die Inder immer noch, aber es gibt doch mittlerweile sehr viel mehr Touristen und damit entsprechend weniger Interesse direkt an dir.

  2. admin says:

    Das kommt hier darauf an, wo man ist. Im Stadtzentrum von Hanoi sind die üblichen Touristennepper. Und dementsprechend natürlich alle sehr gewöhnt an Touristen.

    Beim Busfahren dagegen bin ich jetzt schon zweimal angesprochen worden, und werde auch immer sehr auffällig und erstaunt gemustert. Touristen, die Bus fahren, sind hier nicht sehr häufig. Es gibt auch kaum Grund, denn die Taxis und Motorradtaxis sind relativ günstig, außerdem verlassen Touristen das Zentrum kaum.

    Allerdings war das „Starren“ bislang nie störend. Ich starre ja vermutlich ähnlich, wenn mir die unterschiedlichsten Gestalten begegnen. Im Gegenteil muss ich sagen, dass abseits von Touristenzonen und Geschäften (in Geschäften herrscht allgemein noch der kommunistische Verkäufer vor, der sich ärgert, dass du ihn in seinem Laden störst) die Vietnamesen bislang sehr hilfsbereit und freundlich waren.

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