Unfälle gesunken

Die Zahl der Unfälle ist seit Jahresbeginn laut Statistik um 20 Prozent gesunken. Wobei ich zugeben muss, dass ich jetzt nicht mehr in Erinnerung habe, ob sich das aufs ganze Land oder einen bestimmten Bereich bezieht. Ist aber trotzdem beeindruckend. Wobei man die Zahl wohl erklären muss. 20 Prozent weniger Unfällt heißt eigentlich vor allem 20 Prozent weniger Todesfälle. Todesfälle und Unfallzahlen sind in Vietnam ziemlich identisch. Oder genauer: In den vergangenen Jahren war die Zahl der „Unfälle“ meist etwa doppelt so hoch wie jene der Verkehrstoten.

Anders gesagt: 50-prozentige Todeschance bei Unfällen auf vietnamesischen Straßen. Stimmt natürlich so nicht. Dahinter verbirgt sich das simple Phänomen, dass Unfälle hier kaum gemeldet werden. Selbst wenn es richtig blutig aussieht, kann es passieren, dass fünf Minuten später die jeweiligen Verwandten ankommen, und die Verunfallten auf dem Moped zum Arzt fahren. Die Verwandten. Nicht die Polizei, nicht der Krankenwagen. Keine Behörden. Wozu auch? Versichert ist sowieso kaum jemand. Damit fällt einer der wichtigsten Gründe für Europäer weg, das ganze irgendwo schriftlich zu fixieren.

Und das wiederum erklärt die Unfallzahlen. Eine gute Sache hat es allerdings: Wenn somit die Unfallzahlen um 20 Prozent sinken, sinkt wohl auch die Zahl der Verkehrstoten. Das wiederum erscheint dank der neuen Helmpflicht auch logisch. Warten wir mal ab, was die Statistik am Ende des Jahres sagt.

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