Rabimmel, rabammel

Es wird offenbar höchste Zeit, dass ich ausziehe. Meine Pension hat sich nämlich in einen Tempel verwandelt. Die Rezeption im Erdgeschoss ist komplett verschwunden, genauso wie die Sitzeecke und alles andere dort. Stattdessen ist dort jetzt ein dreistufiger Altar, der von seiner Größe sogar manche Altäre in Pagoden übertrifft. Vollgestopft mit frischen Früchten und sonstigen Opfergegenständen.

Sogar das Pferd, das man oft in Tempeln findet, steht nebendran. Zum Glück ist es aus Papier.

Den ganzen Tag sitzen jetzt Mönche davor, und beten. Und seit drei Stunden dringt Weihrauchduft durch das ganze Haus, und es tönen von unten Gongs, Rasseln und Bimmeln. Gong, Gong, rabimmel, rabammel, bumm, bumm. Ist schon St.-Martins-Umzug?

Mir fällt kein Feiertag ein, der gerade stattfände, und auch die aufwändige Art der Feier entspricht nichts, was ich kennen würde. Weder Beerdigung oder sonstiges. Vielleicht will man auch das Haus von meiner Aura reinigen, so kurz vor meinem Auszug.

2 Responses to Rabimmel, rabammel

  1. GF says:

    Beim Lesen muss man unwillkürlich schmunzeln! :-)

  2. Martin L says:

    Nun, ich stimme meinem Vorredner zu…wobei sich für mich die Frage stellt, wie man aus einem solch heiligen Haus ausziehen kann :-) rabimmel,rabammel, rabumm, bumm bumm.
    das wird dir sicherlich fehlen…und die Ratte… und der Baulärm,…obwohl die beiden Letzteren könnten dir ja auch erhalten bleiben :-)

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