Hip, hop Hanoi

Vergangenen Dienstag gab es abends gleich zwei interessante Ereignisse auf einmal: Ich konnte mir den „Palast der Freundschaft“ von innen ansehen, ein schaurig-hässliches Theater/Veranstaltungs/Zeremoinie-Gebäude, das so aussieht, als würden dort russische Don-Kosaken-Chöre zu Parteiveranstaltungen tanzen.

Getanzt wurde an diesem Abend auch, allerdings zu HipHop. Die vietnamesische Gruppe „Big Toe“ hatte drei Wochen mit dem deutschen HipHopper „Storm“ und seinem französischen Kollegen Sébastien Ramirez geübt. Veranstaltet wurde das Ganze vom Goethe-Institut und den französischen Kollegen. Was die Ansprache ein wenig langwierig machte: Jeder Satz wurde auf deutsch, französisch, englisch und Vietnamesisch vorgetragen. Das dauerte seine Zeit.

Die Show war aber dann richtig beeindruckend. Ich bin immer noch platt, wie die Gruppe es geschafft hat, in nur drei Wochen ein einstündiges Programm von einer derart perfekt aufeinander abgestimmten Choreographie auf die Beine zu stellen. Inklusive eines auf der Leinwand ablaufenden Videofilms, auf dem teilweise die Künstler selbst im Spiegelbild zu sehen waren und sich dazu bewegten.

„Storm“ sagte anschließend beim Umtrunk im Goethe-Institut, man hätte 16 Stunden am Tag gearbeitet. Glaub ich ihm.

Der Kopf der vietnamesischen Gruppe ist übrigens 33 Jahre alt. Ich hätte ihn im Kapuzenpulli mit Farbaufdruck und den langen Haaren auf etwa 22 geschätzt.

2 Responses to Hip, hop Hanoi

  1. Gaby says:

    Dieses event stand sogar bei uns in der Zeitung, schon vor ein paar Tagen! Ich wunderte mich schon, warum du nicht davon berichtest. Allerdings weiß ich nicht mehr die Quelle.

  2. admin says:

    Echt? Als was denn? Als kurze Meldung, oder als längerer Artikel? Hätte ich ja jetzt nicht gedacht. Sooo besonders war die Sache aus europäischer Sicht im Grunde nicht. Es ist sicherlich nicht das erste Mal, dass Europäer kommen, um eine Musik- oder Tanzart in unbekannteren Ländern zu unterstützen. Für Vietnam selbst war es eben etwas Besonderes.

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