Sturm mit Ansage

Der Wirbelsturm, der auf den Philippinen Verwüstungen angerichtet und die Hauptstadt komplett unter Wasser gesetzt hat, wirkt sich auch auf Vietnam aus. Gestern wurden sämtliche Boote in der Halongbucht zum Ankern im Hafen verpflichtet. Die Ansage kam allerdings erst sehr spät, so dass alle Touristen erst morgens drei Stunden hinfuhren, und anschließend mittags wieder zurückfahren mussten.

Da die Fahrt von Hanoi nach Halong nicht unbedingt die bequemste ist (die Kleinbusse sind meistens eher von durchwachsener Qualität), ist das eine ziemliche Strapaze. Auf dem Meer bei Wirbelsturm herumzugondeln allerdings wäre sicherlich eine weitaus größere Strapaze. Die Lokalverwaltung von Halong ist wohl auch deswegen nervös, weil gerade erst vor einigen Tagen ein Schiff mit Touristen an Bord sank, und dabei vier Ausländer ertranken.

Die Vietnamesen wiederum nehmen die Wirbelsturm-Saison mit Gelassenheit und Galgenhumor, und witzeln darüber, dass der vietnamesische Wetterdienst einen sehr einfachen Job habe: Im Sommer und im Herbst müsse er einfach immer nur auf den Philippinen anrufen, und nachfragen, ob dort gerade ein Sturm wüte. 90 Prozent der Stürme kommen anschließend in Vietnam an. Im Winter wiederum reichen regelmäßige Kontrollanrufe in Südchina, ob es dort gerade eine Kälte- und Frostwelle ist. Die kommt dann nämlich in ebenso hoher Wahrscheinlichkeit nach Vietnam.

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