Vietnam-wärts

Schon seit mehr als einem Jahr ist auch der DED Vietnam Teil des neuen „Weltwärts“-Programms des Entwicklungsministeriums. „Weltwärts“ ist eine Art Freiwilliges Soziales Jahr im Ausland, und soll Schülern nach dem Abschluss ermöglichen, Entwicklungszusammenarbeit weltweit zu erfahren.

Die Diskussion darüber ist etwas gemischt. Manche kritisieren, dass knapp 20-jährige junge Menschen in den meisten Projekten nichts wirklich sinnvolles beitragen können. Deshalb würden sie Gefahr laufen, am Ende das typische Praktikanten-Schicksal des Kaffee-Kochers (hier eher: Kaffee-Trinkers) zu erleiden. Gerade hier in Vietnam, wo das „Praktikum“ an sich eine eher unbekannte Sache ist, und die jeweiligen vietnamesischen Partnerorganisationen vielleicht gar nicht so genau wissen, was das Ganze eigentlich bedeutet.

Andere wiederum kritisieren, warum man mit Steuergeldern jungen Leuten den Urlaub finanzieren soll. Wobei man auch gleich anfügen sollte, dass es schon mehrere „Weltwärtsler“ gab, die bereits nach wenigen Tagen wieder heimgereist sind, weil sie sich in Vietnam nicht wohlgefühlt haben. So mancher unterschätzt dann doch, wie die Verhältnisse hier sind, und was es bedeutet, ein Jahr hier zu leben. Urlaub würde ich das nur bedingt nennen.

Kritik beiseite: Auf der positiven Seite stehen natürlich ein besseres Verständnis eines fremden Landes und Entwicklungsländer allgemein. Gerade Vietnam ist ja für die Deutschen immer noch weitgehend unbekannt, sieht man von Vietnamkriegsfilmen und eventuell mal kurzen Urlaubsreisen ab. Insofern wäre es nur zu unterstützen, dass immer mehr Leute auch die Gelegenheit bekommen, das Land als solches kennen zu lernen.

Sei’s drum, seit mehr als einem Jahr reisen jedenfalls Scharen deutscher Jugendlicher nach Vietnam und arbeiten hier. Dementsprechend angestiegen ist auch die Zahl der Blogs. Das ist sehr schön, denn lange Zeit gab es ja hier fast gar niemanden.

Viele Blogs sind, wie Blogs eben nun mal so sind, private Tagebücher. Eines, das mir sehr gut gefällt, weil es sehr übersichtlich und schön gestaltet ist, ist das Blog von Bea. Auch hier gehen private Erlebnisse und allgemeine Beobachtungen ein teilweise recht verwirrendes Kuddelmuddel ein, aber es macht trotzdem Spaß, zu lesen. Ähnliches gilt für das Blog von Lisa. Beide sind erst vor kurzem angekommen.

Daneben gibt es noch eine ganze Reihe anderer. Fast jeder scheint das Bloggen als moderne Form der Heimatkommunikation zu nutzen. Wer noch mehr Lesestoff von Weltwärtslern möchte kann auch nochmal hier schauen oder hier oder hier. Und ich bin ziemlich sicher, es gibt auch noch eine Reihe weiterer.

Ich werde sie auf jeden Fall alle mal beobachten, und dann gegebenenfalls bald meine Linksliste erweitern, die eh mal wieder überarbeitet werden müsste. Allzu lange sollte ich damit allerdings wohl nicht warten, denn das Weltwärts-Programm dauert eben nur – ein Jahr.

2 Responses to Vietnam-wärts

  1. Tu says:

    ich freue mich, dass viele deutsche Jugendliche nach Vietnam kommen und uns helfen. ^^

  2. yeuem says:

    Ein Jahr geht schnell vorbei in Viet Nam, aber schön wenn es was neues zu lesen gibt. Aber sonst teile ich wohl Deine Meinung. Vielleicht wollen die „Teens“ etwas beachtet werden.

    Kannst ja mal über Deutsche Berichten die schon länger in Viet nam leben, meine die ausgewandert sind und nun voll in Viet Nam integriert sind.

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