Meer, viel Meer

Gestern flatterte in der Redaktion eine Meldung auf den Tisch, dass laut eines vietnamesischen Strategiepapiers die „Meereswirtschaft“ bis 2020 die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts ausmachen solle, und beim Export sogar mehr als 60 Prozent.

Meereswirtschaft? Mehr als die Hälfte?

Was ist da in die Genossen gefahren? Wollen die Vietnam in ein Land verwandeln, dass von Fisch und Shrimps lebt? Ich dachte eigentlich, der Plan sei Industrialisierung und moderner Dienstleistungssektor.

Auf Nachfrage bei der Redakteurin, die den Bericht verfasst hatte, gab es folgende Antwort. Das Papier versteht unter „Meereswirtschaft“ folgendes: Fischerei, Meeresfrüchte, sämtliche touristischen Einrichtung in der Nähe einer Küste, sämtliche Sachen, die mit Schiffstransport und Reedereien zu tun haben, dazu dann auch der komplette Bau von Schiffen, alle Industriezonen, die an einer Küste liegen, und die Ausbeutung von Ressourcen unter dem Meer, also Öl und Gas.

Ich habe kurz mit dem Gedanken gespielt, einen neuen deutschen Begriff zu erfinden, so wie Rundumswasserwirtschaft oder Alleswasimentferntestensinnirgendwiemitmeerzutunhatwirtschaft, aber am Ende haben wir es dann dabei belassen, einfach den Begriff zu erklären.

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