Heute ist der dritte Tag des dritten Monats nach dem Mondkalender. Das Neujahrsfest ist also schon wieder zwei Monate her. Zeit fliegt. Am dritten Tag des dritten Monats ist es den Vietnamesen verboten, heißes Essen zu machen, deswegen wird an diesem Tag traditionell ein Gebäck aus Reispulver gegessen, das man vorher zubereiten kann, ein paar Tage hält, und auch ohne erwärmt zu werden satt macht.
„Verboten“ ist natürlich ein relativer Ausdruck, denn richtige Verbote gibt es in Vietnam sowieso weniger (zumindest wenige, an die man sich hält), und außerdem gehört der Brauch, nach einer kurzen und nicht repräsentativen Umfrage, auch nicht zu den bekanntesten.
Hintergrund ist die Legende von einem König, der einen seiner Berater entließ, und anschließend auf der Suche nach ihm einen ganzen Wald abfackelte, so dass der Mann dabei schließlich starb. Anschließend bereute der König und kam auf die erleuchtende Idee, dass Feuer schlecht sind. Deswegen befahl er seinem Land, an diesem Tag keine Feuer mehr anzuzünden.
Mal wieder typisch: Der König baut Mist, und das ganze Land muss deswegen die kommenden Jahrhunderte einmal im Jahr etwas Kaltes essen.
(Die „aufgeklärte“ These für den Hintergrund des Brauches erklärt es damit, dass derzeit langsam der Sommer beginnt und damit auch die Chance für Waldbrände steigt. Das ist natürlich viel langweiliger, genauso wie wenn man anfängt, die Zehn Gebote erklären zu wollen. Außerdem würde spätestens das Jahr 2010 diese Theorie widerlegen: Es ist nämlich exakt seit Heute wieder kühler geworden. Angenehme 18 Grad. Nach den fast 30 Grad Celsiusi die Tage zuvor eine echte Erholung.)
Es heißt eigentlich: Messer, Gabel, Schere, Licht, sind für kleine Kinder nicht. :-)