Fest, Fest, Fest!

Hanoi ist in Feierstimmung. Man schwankt als Bewohner so ein klein wenig zwischen Entsetzen und Entzücken. Einerseits ist das Chaos auf den Straßen ermüdend für jeden, der nicht gewohnt ist, abends um 22 Uhr ein einem Stau zu stecken, gegen den der Feierabendverkehr wirkt wie ein autofreier Sonntag.

Gleichzeitig ist es natürlich schwer, sich so viel Enthusiasmus zu entziehen. Der Kunst- und Musikkritiker „KVT“ von Hanoi Grapevine hat ein nettes kleines Stück über das bunte Programm rund um den Hoan-Kiem-See geschrieben.

Wer derzeit abends durch die Straßen fährt, der findet plötzlich erleuchtete Tempel, wo vorher höchstens Mopeds geleuchtet haben. Alle Straßen quellen geradezu über vor Lichtern, Straßenschmuck und Feststimmung.

Bei der Lesung gestern von Ingo Schulze und Juli Zeh wurde der Mehrzwecksaal des Goethe-Instituts mehrmals erschüttert von etwas, das entweder Salutschüsse waren oder ein Feuerwerk. Dazu gab es Musik, einmal klang es so, als gehe gerade die Titanic unter, aber es stellte sich dann doch als vietnamesische Volksmusik heraus.

Das kann einem natürlich auf die Nerven gehen – oder man kann versuchen, sich auch einfach treiben und anstecken zu lassen. Bislang finde ich es noch ansteckend. Kann auch am schönen Wetter liegen. Die Götter und Helden des Himmels meinen es wohl gut mit Hanoi. Mal schauen, wie ich Ende der Woche darüber denke. Immerhin ist heute erst Tag 3 von 10.

Auf jeden Fall muss man all seine kreative Phantasie aufbringen, um bei der Fahrt durch die Stadt jene Straßen zu finden, die nicht verstopft sind.

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