Tet kommt näher…

Das vietnamesische Neujahrsfest „Tet“ kommt näher. „Tet“ heißt einfach „Fest“, deswegen ist „Tetfest“ eigentlich falsch, denn es hieße streng genommen „Festfest“. Andererseits beschreibt das wiederum das Fest sehr gut, denn es ist DAS Fest.

Ich hab’s ja nun noch nicht erlebt, aber allen Berichten zufolge ist am Tag selbst die Stadt tot. Inklusive Geschäfte und Tourismus. Eine sehr seltsame Vorstellung, denn die Geschäfte in Hanoi sind eigentlich nie tot. Selbst an Sonntagen oder anderen „Feiertagen“ ist immer jede Menge Trubel.

Tet ist so etwas wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag an einem Tag. Das mit dem Geburtstag ist wörtlich zu nehmen, denn an Tet wird das ganze Land kollektiv ein Jahr älter.

Die ersten Anzeichen sind bereits unübersehbar: Orangenbäume werden durch die Stadt gerollt, und karge Bäume blühen auf einmal. Weil jemand sich die Mühe gemacht hat, und den ganzen Baum mit Blüten geschmückt hat. Mit künstlichen natürlich.

Auch im Radio herrscht Chaos: Da die Tet-Woche geruht wird, müssen die meisten Texte vorproduziert werden. Bis auf die Nachrichten selbstverständlich. Andererseits könnte man die vermutlich auch vorproduzieren: „Neue Kämpfe im Irak“, „Vietnam kämpft weiter erfolgreich gegen die Vogelgrippe“ und „Vietnam und [hier bitte ein Land einsetzen] vertiefen ihre Beziehungen“. Das Wetter: Im Norden bewölkt, im Süden sonnig.

Es verspricht eine spannende Woche zu werden.

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