Monthly Archives: Februar 2008

Weit weg von Deutschland

Drei Deutsche Entwicklungshelfer in einer vietnamesischen Kneipe. Verrauchte Stimmung. Einer nebelt die Umgebung mit seiner Pfeife ein, die beiden anderen rauchen Zigarette. Alle drei sind schon etwas älter, sehen sturm-, krisen- und frustrationserprobt aus, und waren vermutlich schon längere Zeit nicht mehr in Deutschland. Der eine: „Also, … wenn ich an mein Heimatdorf denke… – ich kann mir nicht vorstellen, dass in der Kneipe dort sich irgend einer von den Landwirten und Förstern das Rauchen verbieten lässt… Auch nicht mit… (more…)

Der erste Sonnenstrahl

Ich glaube, heute habe ich das erste Mal die Sonne gesehen, seit ich wieder hier bin. Sie kam mittags plötzlich raus, nachdem ich vom Mittagessen aus der Suppenküche kam. Plötzlich wurde es mit Pullover, Fleece-Jacke, Wintermantel und Schal dann tatsächlich zu warm. Ebenfalls das erste Mal, seit ich hier bin. Also, das erste Mal, dass ich überhaupt das Gefühl hätte, es sei zu warm. Zehn Minuten später war sie wieder weg, die Sonne. Und auf dem Heimweg war ich sehr… (more…)

Erlkönig, vietnamesisch

Die Kältewelle bringt die ersten tragischen Geschichten zum Vorschein. Der Grund: Viele Vietnamesen können die Auswirkungen und Folgen der anhaltenden Kälte, bzw. der Kälte allgemein gar nicht einschätzen. In einer ländlichen Provinz ist ein Kind erfroren. Auf dem Motorrad. Der Vater war eine halbe Stunde lang mit dem Kind vor sich über Land gefahren und hatte offenbar nicht daran gedacht, dass der Fahrtwind seinem Kind schaden könnte. Dass es gleich so tragisch endet ist natürlich schaurig. „Erreicht den Hof mit… (more…)

Futterhof

Also bitte, es geht doch. Der „Foodcourt 45“ trotzt dem Preisrennen, und serviert auch weiterhin noch seine indischen Hauptmenüs für um die 40.000 Dong. Und sie sind noch immer genauso groß und lecker wie früher. Inder ist übrigens, wie ich jetzt erfahren habe, keiner der Besitzer, aber dafür war einer der Söhne in Indien, um dort kochen zu lernen. Ich war noch nie in Indien, insofern kann ich nicht sagen, wie authentisch es wirklich ist, aber: Es ist gut. Derzeit… (more…)

Helm-begeistert

Zum ersten Mal heute waren Vietnamesen neugierig und begeistert von meinem Helm. Bislang gab es eher entgeisterte Kommentare. So in die Richtung „Toll, damit kannst du sogar zum Mond fliegen.“ Das war mir eigentlich auch ganz recht, denn so lange ich weiß, dass die Vietnamesen den Helm als für zu schwer, zu groß und zu heiß ansehen, muss ich auch keine Angst haben, dass ihn jemand klauen will. Wer will schon freiwillig so ein dickes Ding, unter dem man nur… (more…)

Döner-Inflation

Vergangenes Jahr hatte ich über die Inflation beim „Goethe-Döner“ geschrieben. Damals hatte Vietnam noch gehofft, die landesweite Inflation unterhalb der Wachstumsrate halten zu können. Das hat man 2007 leider nicht ganz geschafft, es wurden dann im Jahresschnitt um die zehn Prozent. Daran ist sicherlich auch der Döner schuld, immerhin hatte er schon alleine um zwanzig Prozent zugelegt, damals auf 12.000 Dong. Jetzt steht er mittlerweile bei 15.000 Dong, das ist gleich nochmal ein Zuschlag von 25 Prozent. Nun sind 15.000… (more…)

Kein Mokka mehr

Das „Moca Café“ in der Nha Tho, der Straße an der Kathedrale, war schon immer ein wenig touristisch geprägt und hatte dementsprechend leicht überhöhte Preise. Allerdings gab es dort eine sehr, sehr leckere und authentische kleine Sektion mit indischen Gerichten. Außerdem bringen Touristen ja auch immer einen gewissen kosmopolitischen Touch rein, und die Atmosphäre war recht angenehm. Für gelegentliche Treffen war es also durchaus immer mal gut. Es ist unter anderem auch in mehrere Reiseführern erwähnt, darunter in der aktuellsten… (more…)

Televisionen

Wenn man in Vietnam einen Sender namens „TV5 Monde Asie“ verfolgt, in dem bei einer französischen Musikpreisverleihung eine deutsche Teenie-Band auftritt, die sich Tokio Hotel nennt, dann ist das wahrscheinlich Globalisierung. Wobei ich nicht weiß, was ich verblüffender fand: Den Auftritt oder die Tatsache, dass haufenweise Franzosen im Publikum die deutschen Texte mitgesungen haben. Vielleicht sollte das Goethe-Institut Hanoi die Jungs auch mal nach Vietnam… ach nee, besser nicht.

Gefährliche Krankheiten

Hier war Pause. So etwa zwei Tage lang. Während dieser Zeit lag ich mit Fieber im Bett und hab eigentlich vor allem geschlafen. Da mit Fieber in Südostasien ja nicht immer zu spaßen ist und sich dahinter alles mögliche verbergen kann (die Sektionen mit Titeln wie „Reisekrankheiten“ in entsprechenden Reiseführern sind immer ziemlich, ziemlich lang), hab ich mich vorsichtshalber mal in ärztliche Hände begeben. Aussage der Ärztin: „Ausgehend von der normalen Inkubationszeit kann es gut sein, dass Sie sich diesen… (more…)

Der Literaturtempel ist derzeit etwas voll…