Gerade erreicht uns eine Meldung über die beiden Vietnamesen Ngyuen Van Rodgers und Le Hong Phat Thierry. Wer sich ein wenig mit vietnamesischen Namen auskennt, merkt sofort: Seltsame Namen.
Sind die beiden so etwas ähnliches, wie William Cuong, der Vietnamese, den es gar nicht gibt, den aber jeder ständig besucht?
Nein, sie existieren tatsächlich. Zusammen mit Huynh Kesley Alves, Nguyen Rogerio und Doan Marcelo. Bei den Herren handelt es sich um Fußballspieler, die die vietnamesische Staatsbürgerschaft angenommen haben. Die vietnamesische V-League hat eine Ausländer-Beschränkung von 3 Spielern pro Partie (erinnert sich noch jemand an Zeiten vor dem Bosman-Urteil?)
Gleichzeitig sind die Gehälter der vietnamesischen Vereine offenbar für so manche Wander-Fußballer und teilweise auch abgehalfterten internationalen Fußballer offenbar attraktiv. Ich erinnere in dem Zusammenhang an den Blog-Eintrag über die Posse um den brasilianischen Ex-Weltmeister Denilson.
Deswegen lassen sich einige Ausländer einbürgern. Das geht anscheinend, wenn ein einflussreicher Fußballverband dahinter steht, recht zügig und formlos. Nur zwei der aktuell 19 eingebürgerten Fußballer in Vietnam haben sich die Nationalität auf „normalem Weg“ erworben (nämlich durch Heirat). Bei allen anderen reichte offenbar aus, dass sie derzeit in Vietnam Fußball spielen.
Am Wochenende hat übrigens die Rückrunde in der V-League begonnen. Nguyen Van Rodgers und Huynh Kesley Alves werden wohl auch in den nächsten Wochen auf dem Platz stehen.
