Monthly Archives: März 2007

Luft-Feuchtigkeit

Ich gebe zu, ich dachte immer, Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent sei eigentlich unmöglich, denn das wäre ja im Grunde so kurz vor 100 Prozent, dass die Luft gewissermaßen schon aus Wasser bestehen müsste. BBC-Wetter meldet gerade, dass Hanoi derzeit eine Luftfeuchtigkeit von 91 Prozent hat. Ich glaube es unbesehen. Die Wäsche hängt seit Sonntag auf dem Balkon und ist immer noch so nass wie vor fünf Tagen. Oder fast. Auf jeden Fall ist sie noch nass. Der Spiegel im… (more…)

Endlich Frühling!

Der seltsame Sommer mit seinem seltsam warmen Wetter und seinen für die Jahreszeit ungewöhnlich dichten, heftigen Regenschauern ist verschwunden. Jetzt herrscht wieder nordvietnamesischer Frühling. Das heißt: Es nieselt den ganzen Tag. Man kann es noch nicht einmal Nieselregen bezeichnen. Es ist vielmehr so, als hinge den gesamten Tag über die Feuchtigkeit einfach in der Luft. Wenn man durch die Gegend läuft, dann wird man automatisch nass, aber andernfalls würden die Tropfen vermutlich einfach nur im Raum schweben. Frühlingstropfennebel. Und schön… (more…)

Affe schauen

Vom Delacour-Langur gibt es derzeit weltweit nur noch 250 Tiere. Und sie leben alle in Vietnam. Ich sehe schon die Gesichter meiner Leser: „Aha. Was will er denn nun schon wieder? Ist er unter die Affen gegangen?“ So ähnlich. Am Sonntag war Affen-Schauen angesagt. Die Tagestour führte in den den Cuc-Phuong-Nationalpark. Genauer gesagt führte sie bis kurz vor die Tore des Nationalparks, anschließend waren wir den ganzen Tag überall in der Gegend unterwegs, außer im Park selbst. Der Park selbst… (more…)

Allg. Bekanntmachung zur Kenntnisnahme

An dieser Stelle sollte eigentlich ein Foto folgen, aber ich muss schon wieder vertrösten. Es ist jetzt 22 Uhr abends, und ich weiß nicht genau, wo diese Woche die Zeit bleibt. Man erwarte bitte auch kein Foto vor dem Ende der Woche, denn morgen folgt schon wieder eine Hochzeit. Diesmal auf dem Land. Was so viel heißt wie: Hinfahren, dort übernachten, Heirat feiern, zurückkommen. Es ist noch immer Heiratssaison und es ist Endspurt, denn bald soll das Wetter wärmer werden.… (more…)

Der Weg zum Flughafen

Seit Samstag weiß ich jetzt, wie weit der Weg bis zum Flughafen von Hanoi ist: Mit dem öffentlichen Bus, wenn alles glatt läuft, etwa zweieinhalb Stunden. Oder auch: Mindestens eine Stunde länger, als gedacht. Wir wollten meine Bekannte vom Flughafen abholen, der ein wenig weiter draußen liegt. Was ja ganz angenehm und schlau ist, so rein verkehrspolitisch. Keine Überflugschneisen, keine Lärmbelästigung, keine Demonstranten gegen einen Ausbau der Landebahn West. Wenn man im Süden der Stadt wohnt, gestaltet sich die Anfahrt… (more…)

Mitbringsel

Morgen kommt eine sehr gute Freundin aus Deutschland in Hanoi an, um hier für ihre Doktorarbeit zu forschen. Sie hatte mich im Vorfeld gefragt, ob sie mir irgendwas mitbringen kann, was ich schon aus Deutschland vermisse: „Schokolade, Gummibärchen, Schwarzbrot, Leberwurst, Bier“? Ich hab kurz überlegt, und musste zu meiner Verblüffung feststellen: Vermiss ich alles nicht. Der Appetit auf Schokolade ist dank der Entdeckung des wundervollen Hoa-Sua-Cafés restlos gestillt. Dementsprechend auch die Verklockung nach anderen Süßigkeiten. Mit „Bia Hanoi“ bin ich… (more…)

Sag mir wo die Blumen sind

Ich hatte es ja noch im Scherz angedeutet, aber es war tatsächlich wahr: Valentinstag ist nichts dagegen – alle Blumen ausverkauft! In mehreren Blumenhandlungen sah es richtiggehend aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Ein paar halb-vertrockenete Rosen standen neben Orchideen mit braunen Flecken, und vier Angestellte beugten sich über einen Strauß, den sie vermutlich aus den letzten noch halbwegs frischen Exemplaren zusammengekratzt hatten. Als ich dann schließlich einen Laden mit überwältigender Vielfalt fand und gerade dabei war, eine dieser wunderschönen,… (more…)

Gewusst wie

Normalerweise hätte ich gestern eine ganze Menge Frauen getroffen. Meine Vietnamesisch-Lehrerin, meine Kolleginnen beim Radio und nicht zu vergessen die Frauen in meiner Familie und meine Freundin natürlich. Bei allen wäre es angemessen gewesen, mit Blumenstrauß zu erscheinen. (Wie erwähnt: Frauentag.) Eine ganze Menge Blumensträuße. Ich hab das ganz schlau gemacht: Ich lag einen Tag krank im Bett. Keine Frauen, keine Arbeit, keine Blumensträuße. Heute geht’s mir wieder gut, aber heute haben sich alle Blumengeschäfte wieder in Kleider- und Gemischtwarenläden… (more…)

Lasst Blumen sprechen

Morgen ist der Internationale Frauentag. Läden, die gestern noch Hemden verkauften, haben sich heute Abend auf einmal in Blumenläden verwandelt. Wie bereits mehrmals erwähnt: Vietnamesen sind pragmatische Menschen. Und eifrige Geschäftsleute dazu. Am Frauentag ist es üblich, jeder Frau Blumen zu schenken. Ich gebe zu, mir war der Tag zwar bislang ein Begriff, aber mir ist durchaus neu, dass er mit bestimmten Aktionen verbunden ist. Immerhin gibt es in Deutschland so viele Tage wie den „Welttag der Feuchtgebiete“ (2. Februar),… (more…)

Potemkinsche Frauen

Er war also da. Der Premierminister. Und ich auch. Dazu vorweg noch zwei Anmerkungen: 1.) Morgens um halb sieben sind die Straßen in Hanoi geradezu unglaublich leer, obwohl die Vietnamesen eigentlich Frühaufsteher sind, und schon um fünf Uhr durch die Parks spazieren und Yoga machen. 2.) Irgend jemand hatte möglichst viele Kollegen noch am Vorabend informiert, dass der Besuch des Premiers sich um eine halbe Stunde verzögert. Da offenbar niemand damit gerechnet hatte, dass ich tatsächlich komme, bezog das mich… (more…)