Monthly Archives: September 2010

Lieber ne Taube auf dem Dach…

Hohe deutsche Gäste

Wenn ein ausländischer Gast vom Staatspräsidenten empfangen wird, dann gleichen sich normalerweise die Meldungen. Betont werden die guten Beziehungen und die traditionelle Freundschaft beider Länder, und es wird bekräftigt, dass man den Handel ausbauen will und doch bitte ganz viele Investoren nach Vietnam schicken soll. Empfangen werden, gemäß Protokoll, allerdings meist nur echte Staatschefs. Regierungschefs werden vom Premierminister empfangen. Protokoll ist Protokoll. Das war auch heute der Fall. Das bemerkenswerte an der Sache war allerdings: Beim Präsidenten wurde ein Staatschef… (more…)

Vier Frauen

Kein Platz für Dreiräder

Zu den Kuriositäten des ohnehin schon reichen vietnamesischen Straßenverkehrs gehören die dreirädrigen Motorrad-Auto-Zwitter. In anderen asiatischen Städten sind solche Dreiräder verbreiteter, meist dort als eine Art Mini-Taxis. In Vietnam dagegen hat sich eine „Tuk-Tuk“-Industrie nie durchgesetzt, vermutlich, weil das Zweirad immer noch das Instrument der Wahl ist. Die Dreiräder, die man heute noch herumfahren sieht, gehören Menschen mit Ausnahmegenehmigung. Meist sind das ehemalige Kriegsveteranen, die mit diesen Gefährten Transportdienste übernehmen. Allerdings Transport von Waren, nicht von Personen. Viele dieser Dreiräder… (more…)

Auf dem Lande

Auf der Straße

Wortungetüm – zur Geschichte Hanois

Es wird Zeit, dass wir uns den tausend Jahren Hanoi widmen. Die stehen nämlich kurz bevor. In Vietnam stehen sie schon so lange „kurz bevor“, dass man es eigentlich schon nicht mehr hören kann. Schon vor zwei Jahren wurden irgend welche Veranstaltungen mit dem Hinweis versehen: „Diese Veranstaltung ist Teil der Tausend-Jahr-Feier von Hanoi.“ Auch wenn es sich dabei um eine Holzindustrie-Messe im Mekongdelta, 2000 Kilometer entfernt handelte. Hanoi ist politisches Programm. Hanoi ist die Hauptstadt und das Zentrum der… (more…)

Öffentliche Zuneigung

„Die einzige geduldete Form öffentlicher Zuneigung ist eine Umarmung im Park – Freitag abends.“ Eine sehr schöne Umschreibung für Dating-Regeln in Vietnam. Formuliert hier vom Schweden Anders Palm, der die Seite expat.vn betreut. Überraschend für mich dabei ist, dass Ho-Chi-Minh-City offenbar doch nicht so viel mehr verwestlicht ist als Hanoi, was die Partnerschaftssuche angeht. Außerdem beschreibt er, wie sich eine im Internet fließend Englisch schreibende Vietnamesin beim ersten Treffen plötzlich als völlig hilflos entpuppte, weil sie zuvor beim Schreiben alle… (more…)

Zahlen, bitte!

Vietnamesen sind abergläubisch. Das weiß man spätestens, wenn man an bestimmten Tagen an einem Dutzend Hochzeitsfeiern in der Stadt vorbeifährt, weil mal die Wahrsager mal wieder einen „guten Tag zum Heiraten“ vorausgesehen haben. Dabei bezieht sich der Aberglaube auch auf Zahlen. Neun ist beispielsweise die Zahl der Unendlichkeit (was tief darauf blicken lässt, wie weit die ländliche Bevölkerung früher zählen konnte). Deswegen ja auch die berühmten „36 Straßen“ in der Hanoier Altstadt. Vier steht für die vier Himmelsrichtungen, und neun… (more…)

Allein im Gewühl