Der Schimmelreiter

Ich war zwei Wochen in Deutschland. Zu einer ungünstigen Zeit. Stammleser werden sich erinnern, dass der April in Vietnam der Schimmelmonat ist, nachzulesen in meinem allerersten Beitrag hier und dann wiederkehrend hier und hier. (Da sieht man mal, wozu ein Blog alles nützlich sein kann, im Nachhinein weiß ich jetzt, dass ich mich in den vergangenen Jahren immer so zwischen dem 15. und dem 25. April über Schimmel beschwert habe).

Zwei Wochen zur Schimmel-Hoch-Zeit nicht in der Wohnung zu sein, ist ziemlich verheerend. Er begrüßt einen dann nämlich bei der Rückkehr, der Schimmel. Besonders gefährdet mal wieder: Leder. Lederjacken, Schuhe aus Leder, Ledersofa, Ledergriffe… alles weiß. Auch wenn es ursprünglich gar nicht weiß sein sollte. Vor kurzem hatte ich festgestellt, dass sogar die Rückseite eines alten Laptops, den ich lange Zeit nicht benutzt hatte, angeschimmelt war. Die war zwar nicht aus Leder, aber dafür aus irgend einer Art atmungsaktivem Plastik oder so. Dem Schimmel hat es offenbar gefallen.

Zum Glück hilft da: Abschrubben. Aktuell im Haushalt eine Hauptbeschäftigung. Zweite Beschäftigung: Nach Dingen suchen, auf denen sich Schimmel angesetzt haben könnte. Interessanterweise sind Kleidungsstücke ausgeschlossen, die zum Frühjahr noch einmal ausgiebig gewaschen wurden. Die Sache mit dem Frühjahrsputz zum vietnamesischen Neujahr hat also tatsächlich einen tieferen Sinn: Sie verhindert, dass sich ein paar Wochen später der Schimmel ansiedelt.

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