Hygrometer

Ich habe ein neues Wort gelernt: Ein Hygrometer ist ein Gerät zur Messung von relativer Luftfeuchtigkeit. Ich wusste zwar schon immer, dass es sowas gibt, aber noch nie, wie es heißt. Jetzt weiß ich es, denn ich habe mir eines gekauft. Es steht jetzt in einer Ecke des Zimmers, und soll mir mal sagen, wie feucht es in meinem Zimmer eigentlich ist. Und was sich daran ändert, wenn ich ein paar Stunden lang das Fenster geöffnet habe. Sprich, ob Fenster… (more…)

Licht aus

Ich hatte sie schon fast vergessen, die Stromausfälle. Sie holen einen aber schnell wieder ein, wenn man wieder im Land ist. In den vergangenen Tagen gab es gleich ein paar Mal Stromausfall. Eben gerade wieder. Für zwei Sekunden. Wenn man seinen Akku aus dem Laptop genommen hat, um die Lebensdauer des Akkus zu verlängern, dann reichen zwei Sekunden für einen komplett schwarzen Bildschirm. Das verlängert dann vielleicht die Lebensdauer des Akkus, aber sicherlich nicht die eigene. Deswegen kommt der Akku… (more…)

Knifflige Überquerung

Abendstimmung

Lass die Sonne rein

Es ist tatsächlich Frühling. Die Sonne scheint. Ich habe die Fenster geöffnet. Es gibt hier eigentlich wenig Grund, die Fenster zu öffnen. Erstens wird es schlagartig lauter, zweitens kommt der Dreck von draußen rein. Andererseits ist Nicht-Fenster-Öffnen vermutlich auch der Hauptgrund, warum viele Zimmer innen so feucht sind, und sich die Bücher wellen. Nicht alle Vietnamesen öffnen regelmäßig ihre Fenster. Zu Lärm und Staub kommt nämlich noch die Sonne dazu, und Sonne ist ja eh pfuibäh. Jedenfalls sagt der Wetterbericht… (more…)

Erster Vollmond des neuen Jahres

Heute ist der 15. Tag des ersten Monats nach vietnamesischer Rechnung. Also Vollmond. Der Tag, an dem die Tet-Feierlichkeiten nochmal einen Höhepunkt erreichen, und dann damit erstmal „enden“. Das heißt noch nicht, dass alle Geschäfte ab morgen wieder geöffnet haben. Wer gut verdient hat, der bleibt auch noch ein paar Tage oder sogar Wochen zu Hause. Für den überwiegenden Teil der Vietnamesen aber beginnt spätestens morgen das normale Leben wieder. Und die Pfirsichbäume, das Fest-Symbol jeder Familie, landen am Straßenrand.

In der Provinz

Auf dem Land ist nicht viel los. Vor allem, wenn man von „Unterhaltung“ oder „Nachtleben“ spricht. Oder, wie es der deutsche Austauschlehrer ausdrückte: „In meinem Dorf gibt es eine Schule – und das war’s.“ Das gilt nicht nur für in der Provinz gestrandete Europäer. Es gilt auch für die dortige Jugend. Deswegen die Idee des deutschen Lehrers: Eine Filmvorführung. Was Deutsches. Um Deutschland ein wenig bekannter zu machen. Nichts verfängliches, nichts politisches, kein „Das Leben der Anderen“, sondern etwas leichtes.… (more…)

Weit weg von Deutschland

Drei Deutsche Entwicklungshelfer in einer vietnamesischen Kneipe. Verrauchte Stimmung. Einer nebelt die Umgebung mit seiner Pfeife ein, die beiden anderen rauchen Zigarette. Alle drei sind schon etwas älter, sehen sturm-, krisen- und frustrationserprobt aus, und waren vermutlich schon längere Zeit nicht mehr in Deutschland. Der eine: „Also, … wenn ich an mein Heimatdorf denke… – ich kann mir nicht vorstellen, dass in der Kneipe dort sich irgend einer von den Landwirten und Förstern das Rauchen verbieten lässt… Auch nicht mit… (more…)

Der erste Sonnenstrahl

Ich glaube, heute habe ich das erste Mal die Sonne gesehen, seit ich wieder hier bin. Sie kam mittags plötzlich raus, nachdem ich vom Mittagessen aus der Suppenküche kam. Plötzlich wurde es mit Pullover, Fleece-Jacke, Wintermantel und Schal dann tatsächlich zu warm. Ebenfalls das erste Mal, seit ich hier bin. Also, das erste Mal, dass ich überhaupt das Gefühl hätte, es sei zu warm. Zehn Minuten später war sie wieder weg, die Sonne. Und auf dem Heimweg war ich sehr… (more…)

Erlkönig, vietnamesisch

Die Kältewelle bringt die ersten tragischen Geschichten zum Vorschein. Der Grund: Viele Vietnamesen können die Auswirkungen und Folgen der anhaltenden Kälte, bzw. der Kälte allgemein gar nicht einschätzen. In einer ländlichen Provinz ist ein Kind erfroren. Auf dem Motorrad. Der Vater war eine halbe Stunde lang mit dem Kind vor sich über Land gefahren und hatte offenbar nicht daran gedacht, dass der Fahrtwind seinem Kind schaden könnte. Dass es gleich so tragisch endet ist natürlich schaurig. „Erreicht den Hof mit… (more…)